ASIEN/INDIEN - Religionsvertreter verurteilen Gewalt und fordern Schutz des harmonischen Zusammenlebens

Samstag, 7 April 2018 religionsfreiheit   gewalt   religiöse minderheiten   menschenrechte   politik   dialog   extremismus   frieden   gerechtigkeit  

Goa (Fides) - Es sei dringend notwendig, Gewalt in Indien zu verurteilen und die soziale und religiöse Harmonie zu schützen, so die Vertreter der sechs größten Religionen des Landes nach den jüngsten Spannungen in Bihar, West-Bengala, Rajasthan, Orissa und anderen indischen Bundesstaaten, bei einem Treffen am vergangenen 5. April auf Goa. Die Religionsvertreter verurteilten gemeinsam Anschläge und religiöse Gewalt im Land und erinnerten daran, dass es erst in der vergangenen Woche zu Übergriffen auf drei katholische Kirchen in Orissa gekommen war, "während die christliche Gemeinschaft ihr Osterfest feierte".
Die Vertreter der verschiedenen Glaubensrichtungen äußerten tiefe Besorgnis darüber, wie "Kräfte des Hasses und der Spaltung versuchen, die indische Politik zu polarisieren". Deshalb richteten sie einen Appell an „alle Männer und Frauen guten Willens“ mit der Bitte um "Wahrung der soziale Harmonie" und bekräftigten, dass" das Land nur Fortschritte machen kann, wenn Menschen miteinander als Brüder und Schwestern leben, nur wenn es anstelle von Hass und Gewalt Liebe und Frieden gibt".
In ihrer gemeinsamen Erklärung, die am Ende des von der Indischen Bischofskonferenz (CBCI) in Zusammenarbeit mit Verbänden anderer Religionen in Goa organisierten Treffens veröffentlicht wurde und von katholischen, hinduistischen, buddhistischen und muslimischen Religionsvertretern unterzeichnet wurde, verurteilen diese "diejenigen, die versuchen, das Gift des Hasses in die Gesellschaft zu injizieren" und wiederholen, dass "jeder Inder und jede Inderin die Würde und das Recht haben zu entscheiden, was sie essen, den Menschen ihrer Wahl zu heiraten, den Weg der Ausbildung zu wählen, und den eigenen Glauben frei zu bekennen und zu praktizieren". "Niemand sollte aufgrund seiner Religion und Herkunft als nichtpatriotisch eingestuft werden", heißt es in der Erklärung.
Ihm Rahmen der Verurteilung von Gewalt, Lynchmorden und Tötungen werden die Behörden aufgefordert, energisch und schnell gegen diejenigen vorzugehen, die an gesellschaftsschädlichen Handlungen beteiligt sind. Abschließend unterstreichen die Religionsvertreter auch insbesondere, dass "die Rechte der Dalits, der indigenen Völker, der Ausgegrenzten, der Arbeiter und der Armen geschützt werden müssen".
Prälat Theodore Mascarenhas gab mit Zustimmung der anderen Religionsvertreter bekannt, dass auf die Initiative von Goa eine Reihe von Treffen im ganzen Land stattfinden sollen, um "positive Energie zur Überwindung von Hass zu schaffen".
(PN) (Fides 7/4/2018)


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