ASIEN/PHILIPPINEN - Immer mehr Katholiken schließen sich einer Anti-Scheidungs-Kampagne an

Samstag, 7 April 2018 soziallehre   scheidung   kinder   familien   gesellschaft  

Manila (Agenzia Fides) - Über 77 katholische Organisationen im ganzen Land schließen sich in einem Forum zusammen, das den Entwurf für ein geplantes Scheidungsgesetz („House Bill“ 7303) ablehnt. Ein gemeinsames Dokument mit dem Titel "Nein zur Scheidung: sie ist verfassungswidrig und nicht mit dem christlichen Glauben vereinbar und schadet Familien und Kindern" soll in Schulen, Gemeinden, Verbänden verbreitet werden.
Die philippinische Verfassung (Artikel 15, Paragraph 2) besagt: "Die Ehe ist als unantastbare gesellschaftliche Institution Grundlage der Familie ist und wird vom Staat geschützt". Der Staat, so heißt es in dem nun veröffentlichten Dokument, hat demnach „die Aufgabe, die Ehe als Institution zu schützen, anstatt sie zu schwächen".
Außerdem so das Forum, verstoße die Scheidung gegen die christliche Lehre über die Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe: "Unsere geltenden Gesetze erlauben es bereits, die Ehe für nichtig oder annullierbar zu erklären. Eine Annullierung ist unter bestimmten Umständen zulässig. Mit der Annullierung bestätigen wir, dass eine Ehe, aufgrund einer psychologischen Unfähigkeit der Ehegatten, den mit der Heirat verbundenen Pflichten nachzukommen, keine Gültigkeit besitzt, wenn dies bereits zum Zeitpunkt der Eheschließung bestand", so Rey Cordero, Mitglied des Christian Family Movement, gegenüber Fides. "Die Ehe ist nicht nur ein Vertrag, es ist ein Sakrament, es ist ein Bund vor Gott. Es ist eine heiliger Bund zwischen Mann, Frau und Gott, wenn es darum geht, eine Familie zu gründen", fügt er hinzu.
„Scheidung löst keine Probleme, sie zerstört Familien und Kinder sind die Opfer jeder Scheidung, denn sie werden mehr leiden als ihre Eltern. Die Trennung der Eltern verursacht einen anhaltenden emotionalen und psychologischen Einfluss auf Kinder, was sie sie oft in ihrem Erwachsenenleben beeinträchtigt", so die Katholikin Maria Clara Castro aus Cebu von der Charismatischen Herz-Jesu-Gemeinschaft. "Die Scheidung hat einen verheerenden Einfluss auf das Glück der ganzen Familie", fügt sie hinzu.
Das Repräsentantenhaus hat die dritte und letzte Lesung des Gesetzes noch vor der Karwoche abgeschlossen und den Entwurf gebilligt. Der Gesetzentwurf wird nun dem Senat vorgelegt, wo er voraussichtlich im kommenden August debattiert werden wird. Unterdessen betonten bereits mehrere Senatoren, dass sie nicht beabsichtigten, dem Gesetz zuzustimmen. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte erklärte hingegen, dass ein solches Gesetz "schädlich für Kinder" sei, sagte aber auch, dass er die Verantwortung dafür dem Kongress überlasse, das über den Entwurf entscheidet. Die katholischen Bewegungen hoffen unterdessen, dass Duterte schließlich ein Veto einlegen und nicht unterschreiben wird, sollte der Entwurf vom Parlament angenommen werden. Im Rahmen der öffentlichen Debatte forderten auch die Bischofskonferenz der Philippinen und einzelnen Priester die Gesetzgeber auf, das Scheidungsrecht nicht zu billigen.
(SD) (Fides 7/4/2018)


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