ASIEN/PAKISTAN - Neue Studie soll Diskriminierung von Minderheiten am Arbeitsplatz dokumentieren

Mittwoch, 18 Oktober 2017 religionsfreiheit   religiöse minderheiten   menschenrechte   zivilgesellschaft   menschenwürde   islam   christentum   hinduismus  

Karachi (Fides) – “Ich habe meinen Arbeitsplatz in einem internationalen Unternehmen in Karachi an dem Tag gekündigt als mein Vorgesetzter mir sagte, dass ich nicht dieselben Werkzeuge benutzen sollte wie meine muslimischen Kollegen. Ich sollte sie von zuhause mitbringen und an einem separaten Ort aufbewahren. Ich fragte mich, was da gerade passierte: War ich keine Mensch? Innerhalb weniger Minuten traf ich meine Entscheidung und kündigte”: so ein hinduistischer Menschenrechtsaktivist.
Diskriminierung am Arbeitsplatz stand im Mittelpunkt eines von der Human Rights Commission of Pakistan (HRCP) in Zusammenarbeit mit der Child and Labor rights welfare organization (CLWO) organisierten Studienseminars.
Wie der Vorsitzende der CLEO, Moezam Ali mitteilt, war das Ziel der Veranstaltung “eine Untersuchung zur Verbreitung des Phänomens in Karachi und Hyderabad (Provinz Sindh)”. Die untersuchten Fälle, sollen in einem Bericht veröffentlicht werden. Die Untersuchung soll mit Unterstützung von 400 nichtmuslimischen Arbeitskräften in Sindh durchgeführt werden.
Kashif Anthony Javed von der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden der pakistanischen Bischofskonferenz betont in diesem Zusammenhang: “Jede Religion lehrt Liebe, Frieden und Annahme. Diskriminierung von Minderheiten ist Frucht der Mentalität von Menschen die Hass und Gewalt verbreiten. Wir müssen jedoch auch betonen, dass die meisten pakistanischen Bürger für die Rechte der religiösen Minderheiten eintreten”.
Religiöse Minderheiten sehen sich in Pakistan oft mit Diskriminierung im Alltag konfrontiert: in den vergangenen Wochen hatte die Regierung der Provinz sind in einer öffentlichen Ausschreibung für Stellen bei der Polizei für die Besetzung der Arbeitsplätze von Reinigungskräften ausdrücklich “nur muslimische Bewerber gesucht.
Der muslimischen Menschrechtsaktivist Abdul Mateen, erklärt: “Es ist traurig, dass ich mit ansehen muss, wie meine Kollegen sich gegenüber einem hinduistischen Angestellten diskriminierend verhalten. Als wir gemeinsam zum Mittagessen gingen, setzte sich der hinduistische Kollege an einen anderen Tisch. Es war nicht leicht, die Kollegen davon zu überzeugen, dass dies unmenschlich war. Die Herausforderung besteht darin, eine diskriminierende Mentalität am Arbeitsplatz zu überwinden. Das wir dauern, aber wir geben die Hoffnung nicht auf”.
(AG-PA) (Fides 18/10/2017)


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