Nairobi (Fides) - „Die Lage in Nairobi ist angespannt. Es gibt überall Straßensperren und die Geschäfte sind geschlossen. Junge Demonstranten sind auf die Straße gegangen, während die Polizei Barrikaden entlang der Straßen errichtet hat, die ins Zentrum von Nairobi führen“, berichtet Pfarrer Bonaventura Luchidio gegenüber Fides. Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Kenia bezieht sich auf die heutige Demonstration zum Gedenken an die Opfer der letztjährigen Demonstrationen gegen das Finanzgesetz (siehe Fides 21/06/2024, 25/062025 und 26/06/2024), die mehr als 60 Tote und 300 Verletzte forderten.
Am Vorabend der Demonstration hatten die kenianischen Bischöfe einen gemeinsamen Appell an die Behörden und die Demonstranten gerichtet und zum Frieden und zum Schutz des Lebens aufgefordert (vgl. Fides 24/6/2025).
Dieser Appell, so Pfarrer Luchidio sei umso notwendiger, als es, wie betont, „in letzter Zeit einige schwerwiegende Zwischenfälle gegeben hat, die die Stimmung unter den jungen Menschen noch verschlechtern. Insbesondere der Tod des Bloggers Albert Ojwang in einer Sicherheitszelle des Polizeireviers von Nairobi und die Schüsse aus nächster Nähe, die bei einer früheren Demonstration auf den jungen Boniface Kariuki abgefeuert wurden, der immer noch im Krankenhaus um sein Leben kämpft“.
„Hinzu kommt der Tod zweier katholischer Priester unter ungeklärten Umständen“, sagt der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke und verweist auf die Ermordung von Pater Alloyce Cheruiyot Bett, der am 22. Mai in der Gegend von Tot (Elgeyo Marakwet) im Kerio-Tal im westlichen Hochland von Kenia erschossen wurde (vgl. Fides 23/5/2025) und auf Pfarrer John Ndegwa Maina, Pfarrer der St. Louis Kirche in Igwamiti, der am 15. Mai im Krankenhaus starb, nachdem er schwer verletzt am Rande der Nakuru-Nairobi Autobahn, mehrere Kilometer von seiner Gemeinde entfernt, aufgefunden wurde (vgl. Fides 21/5/2025).
„Die Bischöfe haben eine rasche Untersuchung gefordert, um die Verantwortlichen für den Tod der beiden Priester vor Gericht zu bringen, aber im Moment gibt es keine weiteren Informationen zu den beiden Fällen“, so Pater Luchidio abschließend.
Neben der Hauptstadt Nairobi werden auch aus anderen kenianischen Städten Zusammenstöße gemeldet. Um die Demonstranten in Schach zu halten, setzt die Polizei Tränengaskanister ein.
(L.M.) (Fides 25/6/2025)
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