Abuja (Fides) – „Angesichts der sich verschärfenden Sicherheitslage habe ich beschlossen, den nationalen Notstand auszurufen und zusätzliche Rekrutierungen für die Streitkräfte anzuordnen“, so der nigerianische Präsident Bola Ahmed Tinubu am gestrigen 26. November, nach den jüngsten Gewaltausbrüchen in verschiedenen Teilen des Landes.
Damit „sind Polizei und Armee berechtigt, zusätzliches Personal zu rekrutieren. Die Polizei wird weitere 20.000 Beamte einstellen, wodurch sich die Gesamtzahl auf 50.000 (neue Rekruten) erhöht“, heißt es in der Erklärung des Präsidentenamtes.
Neben der Aufstockung der Bundespolizei fordert Präsident Tinubu „die Nationalversammlung auf, mit der Überarbeitung unserer Gesetze zu beginnen, um den Bundesstaaten die Einrichtung einer staatlichen Polizei zu ermöglichen“. Der Präsident fügte hinzu, dass seine Regierung „die Landesregierungen unterstützen wird, die Sicherheitsstrukturen eingerichtet haben, um ihre Bevölkerung vor Terroristen zu schützen, die das friedliche Zusammenleben stören“. In Nigeria wird derzeit über einen Gesetzentwurf zur Änderung der Verfassung diskutiert, der den Bundesstaaten die Einrichtung und Verwaltung eigener Polizeistrukturen ermöglichen soll.
„Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um unseren Sicherheitsbehörden für ihre Zusammenarbeit bei der Freilassung der 24 Schülerinnen aus Kebbi (vgl. Fides 17.11.2025) und der 38 Gläubigen im Bundesstaat Kwara (vgl. Fides 22.11.2025) zu würdigen“, erklärt Tinubu. „ Wir werden die Bemühungen zur Rettung der entführten Schülerinnen der katholischen Schule im Bundesstaat Niger und der anderen Nigerianer, die noch immer als Geiseln festgehalten werden, weiterhin unterstützen“, verspricht das nigerianische Staatsoberhaupt und bezieht sich dabei auf die 265 Personen (darunter 239 Kinder), die von einer bewaffneten Gruppe entführt wurden, die in die katholische Schule „St. Mary’s Catholic School“ eingedrungen war (vgl. Fides 24/11/2025).
Vorsichtig äußerte sich Bischof Bulus Dauwa Yohanna von Kontagora (der Diözese, zu der die St. Mary’s Catholic School gehört), zu der Initiative des Präsidenten und erklärte in einer kurzen Stellungnahme gegenüber Fides: „Wir werden sehen, was dabei herauskommt.“
(L.M.) (Fides 27/11/2025)