Nairobi (Fides) – Man müsse einen Dialog zwischen der Regierung und den Jugendlichen ermöglichen, so Vertreter der katholischen Kirche im Vorfeld des Marsches zum Gedenken an die im letzten Jahr bei den Demonstrationen gegen das Finanzgesetz getöteten Demonstranten veröffentlicht wurde (vgl. Fides 21/6/2024, 25/6/2024 und 26/6/2024). Der Marsch ist für den 25. Juni geplant.
Am gestrigen Sonntag, den 22. Juni, forderte der stellvertretende Präsident der Katholischen Bischofskonferenz (KCCB), Erzbischof Anthony Muheria von Nyeri gemeinsam mit seinem Amtskollegen in Nairobi, Erzbischof Philip Arnold Subira Anyolo, den kenianischen Präsidenten William Ruto auf, der Jugend des Landes zuzuhören.
„Etwas mehr als 60 Stunden vor Beginn des Marsches appellieren wir nachdrücklich, das menschliche Leben zu schützen“, so Erzbischof Muheria. „Egal, welche Ziele ihr verfolgt, das dringendste Ziel ist es, das Leben zu schützen, das Leben der Armen zu verbessern und einander zuzuhören.“ Erzbischof Anyolo fügte hinzu: „Wir haben zu keiner Zeit das Recht, das Leben eines anderen zu nehmen. Als Katholiken glauben wir, dass das Leben mit der Empfängnis beginnt, und diese Überzeugung drängt uns dazu, uns auch um die Mütter zu kümmern, die um ihre bei Unruhen getöteten Kinder trauern“.
Die beiden Erzbischöfe appellieren auch an junge Menschen, die sie auffordern, unnachgiebige Positionen zu überwinden und sich konstruktiv am Aufbau der Nation zu beteiligen. Politiker hingegen werden vor aufrührerischer Rhetorik gewarnten, die Spaltung und Gewalt schürt.
An die Jugendlichen gewandt rief Bischof Muheria diese zu einem „Geist der Einheit“ auf, um „gemeinsam voran zu gehen und Lösungen zu finden, während wir um die Verstorbenen trauern“.
„Politische Führer müssen Reden vermeiden, die die Gemüter erhitzen“, fügte Bischof Anyolo hinzu. „Wie unsere Nationalhymne uns daran erinnert, müssen wir miteinander reden, um als eine Nation zusammenzuleben“.
Die beiden Kirchenvertreter forderten die Regierung auf, der Gerechtigkeit für diejenigen Vorrang einzuräumen, die während der Proteste im vergangenen Jahr ihr Leben verloren haben, sowie für diejenigen, die sich noch von den Verletzungen erholen, die sie bei den Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften erlitten haben, bei denen mindestens 60 Menschen ums Leben kamen.
Auch den letzten Tagen kam es zu Zusammenstößen bei Demonstrationen, bei denen die Wahrheit über den Tod des Bloggers Albert Ojwang in einer Sicherheitszelle gefordert wurde (vgl. Fides 12/06/2025 und 17/06/2025).
(L.M.) (Fides 23/6/2025)