VATIKAN - Kardinal Tagle zur Bischofssynode: “Christen können der Welt zeigen, dass es möglich ist gemeinsam zu gehen“

Dienstag, 3 Oktober 2023 kardinal tagle   dikasterium für evangelisierung   bischofssynode   synodalität   mission   evangelisierung  

Rom (Agenzia Fides) - Der synodale Weg ist "mit Jesus gehen, um ihn in seiner Mission zu begleiten". Und "mit Jesus in der Mission gehen" sei kein „Spaziergang im Park". Dies sagte Kardinal Luis Antonio Tagle, Pro-Präfekt des Dikasteriums für Evangelisierung, während der Messe zum Beginn des neuen Arbeitsjahres mit den Mitarbeitern des Dikasteriums, der er am heutigen Dienstag, 3. Oktober, vorstand.
In der Predigt bei der Messe, die in der kürzlich restaurierten Kapelle der Heiligen Drei Könige im Palazzo „de Propaganda Fide“ gefeiert wurde, beteten der Kardinal und alle Anwesenden auch für die morgen offiziell beginnende Versammlung der Bischofssynode, die dem Thema der Synodalität gewidmet ist. Die Synode - so der Pro-Präfekt - "ist ein Ereignis der ganzen Kirche", und "wir sind alle aufgerufen, aktiv daran teilzunehmen, auch wenn wir nicht alle gewählte oder ernannte Delegierte sind".
Der Kardinal nahm in seiner Predigt Bezug auf die Lesungen des Tages, die "den synodalen Weg oder den gemeinsamen Weg erhellen können". Im Evangelium ist Jesus "fest entschlossen, nach Jerusalem zu gehen“, um dort seine Mission zu erfüllen. Deshalb schickt er einige Boten vor sich her, "während andere mit ihm gehen". Wichtig sei, so Kardinal Tagle, "dass alle an der missionarischen Reise Jesu beteiligt sind“. Der synodale Weg wolle "mit Jesus gehen, um ihn in seiner Mission zu begleiten". Und "mit Jesus in der Mission zu gehen, ist kein Spaziergang".
Im Evangelium, das während des Gottesdienstes verlesen wurde, verschließt ein Dorf von Samaritern Jesus und den Jüngern seine Pforten, "weil er auf dem Weg nach Jerusalem war". Die Apostel Jakobus und Johannes "wollten sich rächen, indem sie Feuer vom Himmel riefen“, aber Jesus habe sie zurecht gewiesen und andere Wege gefunden, um seine Reise nach Jerusalem fortzusetzen. "Während der Synode", so Kardinal Tagle, "können wir unterschiedliche und sogar gegensätzliche Ideen erwarten. Wir hoffen, dass niemand das Feuer des Himmels herbeiruft, um diejenigen zu verzehren, die anders denken als er". Jesus, so bestätigt auch der Abschnitt aus dem Lukasevangelium, "geht geduldig, ohne diejenigen zu drängen, die nicht bereit sind. Er lässt sich nicht entmutigen. Er wird andere Wege finden. Er ist kreativ. Er will Jerusalem erreichen". Der Synodenprozess, so der philippinische Kardinal weiter, "erfordert ebenfalls Geduld, Respekt und Kreativität, wobei der Schwerpunkt auf der Mission liegt“. Und die Synode „muss auf Jesus hören, der uns lehrt und uns korrigiert“.
In der ersten Lesung des Tages aus dem Buch des Propheten Sacharja wird berichtet, wie sich die Völker versammeln, um nach Jerusalem zu ziehen und den Herrn zu suchen und zu ihm zu beten. "Gott", so Kardinal Tagle, "möchte, dass das Zeugnis seines Volkes viele Völker zu ihm hinzieht. Anziehen, nicht aufdrängen. Angezogen von denen, die mit Gott gehen, wollen sie Gott sehen und mit ihm gehen“. Er hoffe, dass man durch die Zeugnisse der Synode zum Evangelium zurückfinde „und wir uns gegenseitig zum Jerusalem der Mission hinziehen“. „Und wir hoffen, dass die Synode das Staunen zurückbringt, das der Heilige Geist an Pfingsten hervorgebracht hat, als die Menschen einander zuhörten und verschiedene Zungen in einer Symphonie der Verkündigung des Evangeliums zueinander fanden“, so der Kardinal weiter. „Wie schön ist es", schloss der Pro-Präfekt des Missionsdikasteriums, "mit Jesus zu gehen. Wie tröstlich ist es, das harmonisierende Wirken des Heiligen Geistes in verschiedenen Menschen und Situationen zu bewundern. Wie schön ist es für Christen, der Welt zu zeigen, dass es möglich ist, gemeinsam zu gehen".
(GV) (Fides 3/10/2023)


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