AFRIKA/BENIN - Mindestens 35 Menschen sterben bei Brand von illgalem Treibstofflager: Treibstoffschmuggel in der Region weit verbreitet

Montag, 25 September 2023 wirtschaft  

Porto-Novo (Fides) - Mindestens 35 Menschen (darunter zwei Kinder) starben am vergangenen Samstag, 23. September, in Sèmè-Kraké an der Grenze zu Nigeria, bei der Explosion eines illegalen Treibstofflagers.
Das Feuer zerstörte das Lager unweit der örtlichen katholischen Kirche. Das Feuer breitete sich in der Nähe aus und zerstörte mehrere geparkte Fahrzeuge. Die Feuerwehr brauchte gut 10 Stunden, um die Flammen zu löschen.
Der Schmuggel von Treibstoff aus dem benachbarten Nigeria nährt in Benin eine Schattenwirtschaft, die die dortige Regierung eindämmen will. Jahrzehntelang wurden die Treibstoffpreise durch Subventionen der nigerianischen Regierung künstlich niedrig gehalten. Der in Nigeria zu einem subventionierten Preis gekaufte Treibstoff wird dann illegal in die Nachbarländer geschmuggelt, insbesondere nach Benin, wo der Treibstoff auf dem Schwarzmarkt weiterverkauft wird.
Das dem neuen nigerianischen Präsidenten Bola Ahmed Tinubu verordnete Ende der staatlichen Subventionen führte zu einem sofortigen Anstieg der Preise an den Zapfsäulen in Nigeria und folglich auch zu einem Preisanstieg des auf dem Schwarzmarkt in Benin und anderen Nachbarstaaten verkauften Kraftstoffs.
Die Explosion des Tanklagers in Sèmè-Kraké zeigt unterdessen, welche Gefahren der illegale Treibstoffschmuggel birgt. Seit einigen Monaten führt die Regierung von Benin unterdessen ein Programm zur Umschulung von Personen durch, die im illegalen Treibstoffhandel beschäftigt sind. In mehreren Fällen werden illegale Verkaufsstellen in reguläre Tankstellen umgewandelt, die den Sicherheitsnormen entsprechen. Insgesamt wurden im ganzen Land rund 54.000 solcher illegalen Verkaufsstellen identifiziert, und die Regierung beabsichtigt, durch ihr Programm die am Benzinschmuggel Beteiligten in den regulären Wirtschaftskreislauf zu integrieren.
(L.M.) (Fides 25/9/2023)



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