AFRIKA/BENIN - Bischof von N'Dali feiert Gottesdienst in Kalalé: Das Dorf wurde am 10. September von nigerianischen Dschihadisten überfallen

Mittwoch, 24 September 2025 dschihadisten   entführungen   ortskirchen  

Cotonou (Fides) – „Die Geiseln befinden sich noch immer in den Händen der Dschihadisten“, beklagt Bischof Martin Adjou Moumouni von N'Dali, der Diözese in Benin, zu deren Gebiet das Dorf Kalalé gehört, das am 10. September von einer islamistischen Gruppe aus dem benachbarten Nigeria angegriffen wurde (vgl. Fides 11/9/2025). Die Dschihadisten sind unterdessen nach Nigeria zurückgekehrt und haben sechs Dorfbewohner mitgenommen, die sich noch immer in ihrer Gewalt befinden (vgl. Fides 12/9/2025).
Die Bevölkerung von Kalalé ist traumatisiert, viele Einwohner sind geflohen. Aus diesem Grund, so Bischof Adjou Moumouni, „bin ich am vergangenen Sonntag, dem 21. September, nach Kalalé gefahren, um mit den wenigen verbliebenen Gläubigen die heilige Messe zu feiern“. „Ich habe versucht, ihnen Mut zu machen, indem ich ihnen sagte, dass Jesus seine Herde niemals im Stich lässt“, betont er.
Nach Angaben des Bischofs haben sich die Sicherheitsbedingungen verbessert, nachdem die Regierung ein starkes Militärkontingent in das Gebiet entsandt hat. „Ich muss der Regierung und der Armee danken, die die militärische Präsenz in der Region verstärkt haben. Jetzt sind wir besser geschützt“, bekräftigt der Bischof.
In Kalalé leben Ordensschwestern eines Ordens spanischen Ursprungs. „Was mir jetzt am Herzen liegt, ist die Lösung der Frage der von den Schwestern geführten Schule“, erklärt der Bischof von N'Dali. „Es handelt sich um einen Komplex, der eine Grundschule, eine Mittelschule und eine Berufsschule umfasst, die von Hunderten von Schülern besucht werden, von denen die meisten Muslime sind. Es ist eine starke Präsenz, um die Liebe Christi zu allen Menschen zu bezeugen“, betont Bischof Adjou Moumouni.
„Deshalb bin ich besorgt, weil die Schwestern vorerst beschlossen haben, die Schule nicht wieder zu öffnen“, erklärt der Bischof. „Die Ordensschwestern sind zu Recht besorgt, dass die Dschihadisten im Falle eines erneuten Angriffs einige der Schüler der Schule als Geiseln nehmen könnten“, sagt Bischof Adjou Moumouni, der sich jedoch zuversichtlich zeigt, dass die Frage gelöst werden kann. „Wir versuchen in Absprache mit den zivilen und militärischen Behörden, den Schülern und Lehrern konkrete Sicherheitsgarantien zu bieten. Ich bin zuversichtlich, dass wir die Schule bald wieder öffnen können“, schließt er.
(L.M.) (Fides 24/9/2025)


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