AFRIKA/BENIN - Bischof nach islamistischem Angriff auf ein Dorf an der Grenze zu Nigeria: “Eine ständige Bedrohung für unser pastorales Wirken”

Donnerstag, 11 September 2025 dschihadisten   ortskirchen   bischöfe  

Cotonou (Fides) – „Islamisten haben die Polizeistation angegriffen, Häuser geplündert, Motorräder und Autos gestohlen und sind dann mit mindestens sechs Zivilisten geflohen“, berichtet Martin Adjou Moumouni, Bischof von N'Dali, der Diözese in Benin, zu deren Gebiet das Dorf Kalalé gehört, das an diesem Mittwoch, 10. September, im Morgengrauen von einer bewaffneten Gruppe aus dem benachbarten Nigeria angegriffen wurde.
„Wir wissen nicht, ob es sich um dieselbe Gruppe aus Nigeria handelt, die letzten Monat einen katholischen Gläubigen entführt hat, um Lösegeld zu fordern. Nach Verhandlungen wurde diese Person ohne Zahlung freigelassen“, berichtet Bischof Adjou Moumouni.
„Die nigerianischen Islamisten verbreiten seit langem Terror in unserer Diözese, insbesondere in den ländlichen Gebieten“, betont der Bischof. „Wir waren gezwungen, die pastoralen Aktivitäten in den Dörfern auszusetzen, und auch in der Stadt habe ich die Pfarrer meiner Diözese gebeten, die Gottesdienste nur bei Tageslicht zu feiern, da mit Einbruch der Dunkelheit die Unsicherheit zunimmt.“
Die nigerianischen Islamisten, die wahrscheinlich mit Gruppen aus dem Umfeld von „Boko Haram“ in Verbindung stehen, scheinen derzeit vor allem wirtschaftliche Motive zu haben: Sie plündern Dörfer und nehmen Geiseln, mit dem Ziel der Lösegelderpressung. Aber wie Bischof Adjou Moumouni sagt, „drohen sie ständig damit, die Verkündigung des Evangeliums verhindern zu wollen“. „Dies ist ein Gebiet, in dem vor allem Missionare der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA) tätig waren. In Kalalé mussten wir die Schwestern der Gesellschaft des Erlösers, einem Orden spanischen Ursprungs, aufgrund der Bedrohung durch die Islamisten zurückziehen“, schließt der Bischof von N'Dali.
Neben den Gruppen aus Nigeria sind in Benin auch islamistische Organisationen aus Burkina Faso und Niger aktiv.
(L.M.) (Fides 11/9/2025)


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