VATIKAN - Papst Franziskus an italienische Missionsorden: “Mission ist nicht unser Werk, sondern Gottes Werk”

Freitag, 12 Mai 2023 papst franziskus   evangelisierung   mission   missionsinstitute  

Vatican Media

Rom (Fides) - Die Mission ist, wie die Gemeinschaft, "zuallererst ein Geheimnis der Gnade". Die Mission "ist nicht unser Werk, sondern Gottes Werk; wir tun es nicht allein, sondern bewegt vom Geist und fügsam gegenüber seinem Wirken", so Papst Franziskus zu den Quellen jeder apostolischen Arbeit in seiner Ansprache an "Insider" der Mission, als er am gestrigen Donnerstag, dem 11. Mai, im Vatikan die Mitglieder der Konferenz der italienischen Missionsinstitute empfing, einer Einrichtung, die 1972 gegründet wurde, um die Arbeit der verschiedenen Orden und Institute, die in Italien aus einem besonderen missionarischen Charisma heraus entstanden sind, zusammenzuführen und zu koordinieren-
Für die Kirche - so der Papst - sei die Verkündigung des Evangeliums "kein optionaler oder marginaler Aspekt", sondern "eine lebenswichtige Dimension, da sie apostolisch und missionarisch geboren ist". Die Mission sei sozusagen „der Sauerstoff für das christliche Leben“, das ohne sie „krank, verdorrt und hässlich wird". „Mission und Gemeinschaft", fügte der Nachfolger Petri hinzu, "entspringen dem Gebet, werden Tag für Tag durch das Hören auf das Wort Gottes geformt - ein Hören, das im Gebet geschieht - und haben als letztes Ziel das Heil der Brüder und Schwestern, die der Herr uns anvertraut“. „Ohne diese Grundlagen", fügte der Bischof von Rom hinzu, "werden sie leer und reduzieren sich schließlich auf eine rein soziologische oder soziale Dimension. Und die Kirche ist nicht an Wohltätigkeit interessiert... Helfen, ja, aber vor allem evangelisieren, Zeugnis ablegen: Wenn ihr Hilfe leistet, dann soll sie aus dem Zeugnis kommen, nicht aus bekehrenden Methoden".
Im letzten Teil seiner Ansprache erinnerte Papst Franziskus an eine Passage aus dem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ und stellte fest, dass "Mission kein Geschäfts- oder Unternehmensprojekt ist, auch keine humanitäre Organisation oder Proselytenmacherei“. Sie sei "etwas viel Tieferes, das sich jedem Maß entzieht". Es gehe um die Aufforderung, „sich mit Engagement, Kreativität und Großzügigkeit zu verausgaben, ohne sich entmutigen zu lassen, wenn die Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen; das Beste von sich selbst zu geben, ohne sich zu schonen, aber dann alles vertrauensvoll den Händen des Vaters anzuvertrauen; sich ganz einzusetzen, aber es Ihm zu überlassen, unsere Bemühungen so fruchtbar zu machen, wie Er es wünscht".
Die Konferenz der italienischen Missionsinstitute feiert in diesen Tagen das 50-jährige Gründungsjubiläum. Ihr gehören derzeit 14 religiöse Missionsinstitute an, sechs weibliche und acht männliche. In seiner Ansprache an die Mitglieder der Konferenz, forderte Papst Franziskus diese abschließend auf, dafür zu sorgen, dass "nicht nur euer Leben und eure missionarische Arbeit, sondern auch eure Planungen, Treffen und Entscheidungen immer vom Hören auf das Wort, von der Eucharistiefeier und vom Gebet geprägt sind. Vertraut gemeinsam und einzeln alles Gott an, reinigt eure Herzen und die Institutionen, in denen ihr arbeitet, von allem, was das freie und schöpferische Wirken des Geistes behindern kann".
(GV) (Fides 12/5/2023).


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