ASIEN/PAKISTAN - Dominikanerpater: “Interreligiöser Dialog sollte auf dem Lehrplan stehen“

Montag, 30 Januar 2023 dialog   islam   frieden   schule  

Lahore (Fides) - "Pakistan braucht einen Dialog zwischen den Religionen, um eine Kultur des Friedens in der Gesellschaft und im öffentlichen Leben aufzubauen. Der interreligiöse Dialog ist der Schlüssel zum Frieden in Pakistan und in der ganzen Welt, und ohne ihn gibt es keine Zukunft", so der Dominikanerpater James Channan OP, Direktor des "Peace Center" in Lahore, der regelmäßig Begegnungen, Foren und Seminare mit Vertretern verschiedener Religionen, insbesondere im Bereich des islamisch-christlichen Dialogs, organisiert. In diesem Zusammenhang erklärt der Ordensmann: "Wir fordern die pakistanische Regierung auf, das Kapitel über interreligiösen Dialog und Frieden in den Lehrplan aufzunehmen, damit die Schüler von klein auf offen sind und eine positive Einstellung gegenüber den Gläubigen aller Religionen haben“. Der Priester dankt Papst Franziskus und dem Großimam von Al-Azhar, Ahmed Al-Tayyeb, für die Unterzeichnung des bekannten Dokuments von Abu Dhabi, das "unserer Meinung nach von religiösen Führern und Gelehrten in Pakistan und im Ausland gelesen und umgesetzt werden sollte". "Angesichts der aktuellen Probleme, mit denen die Welt konfrontiert ist, bietet der Text den Anhängern der Religionen einen Weg, der Welt dauerhaften Frieden und Gerechtigkeit zu bringen", erklärte Pater Channan und dankte insbesondere Maulana Abdul Khabir Azad, dem muslimischen Führer und Großimam der Badshahi-Moschee, für das gemeinsame Engagement für den interreligiösen Dialog.
Gemeinsam wollen sich christliche und muslimische Gelehrte und Wissenschaftler in Pakistan gegen die globale Aufstachelung zum Hass einsetzen: Pater Channan verweist beispielsweise auf die Schändung und Verbrennung des Korans in Schweden und stellt fest, dass diese Vorfälle bei Muslimen in aller Welt Schmerz und Wut hervorgerufen haben.
Abdul Khabir Azad, erinnert als Gast des Friedenszentrums in Lahore, daran, dass "die Welt ein globales Dorf geworden ist und Menschen mit unterschiedlichen Ansichten lernen müssen, friedlich zusammenzuleben", und bekräftigt sein Engagement und das von Tausenden von Muslimen in Pakistan, "das Land zu einem Ort der Liebe, Toleranz und Gastfreundschaft zu machen und gegen Terrorismus und religiösen Extremismus zu kämpfen".
Wie Pater Channan berichtet, nahmen an einer kürzlich im Friedenszentrum abgehaltenen Konferenz auch zivile Autoritäten teil, darunter auch der pakistanische Präsident Arif Alvi. Dieser habe das Engagement des Staates bekräftigt, "dass jeder seine Religion ausüben kann, ohne sich in die Religion anderer einzumischen, und dass die politischen, sozialen, kulturellen, rechtlichen und religiösen Freiheiten für die Anhänger aller Religionen gewährleistet sind". Der pakistanische Präsident erinnerte daran, dass "alle Religionen Frieden, Sicherheit und Harmonie predigen" und bekräftigte, dass "es die Pflicht des Staates ist, Kultstätten zu schützen und allen Bürgern die gleichen Rechte zu garantieren" und dass "eine mehrheitlich muslimische Gesellschaft wie Pakistan die Verantwortung hat, die Würde, das Leben und das Eigentum der Anhänger aller anderen Religionen zu schützen".
(PA) (Fides 30/01/2023)


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