AMERIKA/BOLIVIEN - Angesichts von Hass und Intoleranz: Bischöfe wünschen “aufrichtigen Dialog”

Montag, 14 November 2022 soziale lage   politik   bischofskonferenzen   dialog  

Cochabamba (Fides) – Am Rande ihrer Vollversammlung richten die bolivianischen Bischöfe „einen Appell an das gesamte bolivianische Volk, an die Regierung und die Bürger, im Hinblick auf all das, was wir erleben, angesichts des Konflikts, der uns alle bedroht“ und „angesichts des Hasses, des Ressentiments oder der Intoleranz, die wachsen und unsere Straßen erobern“. Sie appellieren „an die Weisheit und einen aufrichtigen und brüderlichen Dialog“, indem „Probleme im Geiste des Friedens, des Verständnisses und der Brüderlichkeit zu lösen". Dies betonte der Apostolische Vikar von El Beni, Bischof Aurelio Pesoa Ribera (OFM), in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Bolivianischen Bischofskonferenz während der Predigt in der Messe am 13. November in der Kathedrale von San Sebastián in Cochabamba.
Alle Bischöfe der insgesamt 18 Kirchsprengel Boliviens versammeln sich vom 10. bis 15. November in Cochabamba zur Generalversammlung, bei der vor allem die Realität des Landes, die den Bischöfen besonders am Herzen liegt, und die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit der Pastoral und der Evangelisierung erörtert werden sollen (vgl. Fides 8/11/2022).
In seinem Kommentar zu den biblischen Lesungen des Tages wies Bischof Pesoa Ribera darauf hin, dass am Ende nur das Gute, das in die Welt gesät wird, erhalten bleibe, während alle menschlichen Haltungen, die auf Egoismus, Ungerechtigkeit, Arroganz oder Machtstreben beruhen, nicht von Dauer seien. Mit Blick auf das Lukasevangelium, in dem das Ende der Welt beschrieben wird, erinnerte der Bischof auch daran, dass "die wahren Christen, diejenigen, die Christus folgen und ihm treu sind, verfolgt werden, sie werden abgelehnt werden, sie werden es nicht leicht haben", während er gleichsam dazu ermutigte, Christus zu folgen und ein konsequentes Glaubensleben zu führen.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz erinnerte unter anderem daran, dass "Härte des Herzens“ und Verschlossenheit in eigenen Interessen und Vorstellungen“ niemals zur Lösung der Konflikte führen und bat darum, einander angesichts von Gewalt "als Brüder und nicht als Feinde zu betrachten", um eine friedliche Lösung des Konflikts zu erreichen.
Die Bolivianische Konferenz der Ordensleute lud unterdessen alle Ordensgemeinschaften in Bolivien und die von ihnen abhängigen Einrichtungen (Sozial-, Gesundheits-, Bildungseinrichtungen, Pfarrgemeinden...) ein, bei den Gottesdienst am Sonntag, den 13. November "für Gerechtigkeit, Wahrheit und Freiheit für unser Volk" zu beten, damit Gott "Tage des Respekts und des Verständnisses, des Fortschritts und der Gleichheit, der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Friedens" schenken möge.
Angesichts der jüngsten Entwicklungen in Santa Cruz erlebt (vgl. Fides 4/11/2022) und in Übereinstimmung mit den Bischöfen Boliviens, drücken die Ordensleute in einer gemeinsamen Erklärung "ihre Empörung über das Leiden eines Volkes aus, das für seine Rechte kämpft". Es fordert daher Präsident Luis Alberto Arce auf, "effizienter und gerechter zu regieren", "die Menschenwürde und die Unantastbarkeit des Lebens zu achten" und eine Kultur des Friedens und des Dialogs zu schaffen. "Wir werden weiterhin bekräftigen, dass die Gedanken- und Meinungsfreiheit die Grundlage der Demokratie und der Kreativität der Bürger eines Landes ist", bekräftigen die Ordensleute, und dass "die Werte der Gewaltlosigkeit auf allen Ebenen der Gesellschaft sowie in den Beziehungen zwischen dem Staat und den bolivianischen Bürgern triumphieren müssen".
(SL) (Fides 14/11/2022)


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