VATIKAN - Papst Franziskus wird vom 3. bis 6. November Bahrain besuchen

Donnerstag, 29 September 2022 papst franziskus   islam   mittlerer osten   dialog   geschwisterlichkeit  

Rom (Fides) - Papst Franziskus wird seine angekündigte Reise in das Königreich Bahrain vom 3. bis 6. November antreten. Dies gab der Direktor des vatikanischen Pressebüros, Matteo Bruni, am 29. September bekannt. Er fügte hinzu, dass der Bischof von Rom anlässlich des „Bahrain Forum for Dialogue: East and West for Human Coexistance“ die Städte Manama und Awali besuchen wird.
König Hamad bin Isa al Khalifa hatte Papst Franziskus vor knapp einem Jahr ein offizielles Einladungsschreibens zu einem Besuch in Bahrain überreichen lassen. Das Einladungsschreiben wurde dem Papst von Scheich Khalid bin Ahmed bin Mohammed Al Khalifa, dem königlichen Berater für diplomatische Angelegenheiten, überreicht, der am Donnerstag, den 25. November 2021, im Vatikan sowohl vom Bischof von Rom als auch von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin empfangen wurde (vgl. Fides 26/11/2021). Während des Besuchs im Vatikan übermittelte der Gesandte des bahrainischen Monarchen dem Papst auch die Grüße und guten Wünsche von König Hamad sowie seine Anerkennung "für die grundlegende und führende Rolle, die Papst Franziskus bei der Schaffung und Förderung des interreligiösen Dialogs und des Verständnisses zwischen den verschiedenen Kulturen und Zivilisationen sowie bei der Verbreitung der Werte der menschlichen Brüderlichkeit und des Zusammenlebens aller Menschen spielt". Bei dieser Gelegenheit hat der König von Bahrain über seinen Gesandten dem Nachfolger Petri auch seine volle Zustimmung zu dem „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ bekundet, das am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi von Papst Franziskus und Scheich Ahmed al Tayyeb, dem Großimam von Al Azhar, unterzeichnet wurde.
Das Königreichs Bahrain besteht aus einem Archipel von 33 Inseln an der Westküste des Persischen Golfs. Das Land, das von der königlichen Familie Al Khalifa regiert wird, war früher ein Emirat, das 2002 in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt wurde.
Bahrain gehört zusammen mit Katar, Kuwait und Saudi-Arabien zum Apostolischen Vikariat Nordarabien. Im Jahr 1999 nahm Bahrain diplomatische Beziehungen mit dem Heiligen Stuhl auf. Die bereits 1939 in der bahrainischen Hauptstadt Manama auf einem vom damaligen Emir von Bahrain gestifteten Grundstück gebaute und dem Heiligsten Herzen geweihte Kirche ist erste katholische Kirche, die in der Neuzeit am Persischen Golf errichtet wurde.
Im Jahr 2013 (vgl. Fides 13/2/2013) erhielt die katholische Kirche von König Ahmad bin Isa ein weiteres 9.000 Quadratmeter großes Grundstück in der Gemeinde Awali, wo im Frühjahr 2014 mit dem Bau der katholischen Kathedrale des Königreichs begonnen wurde, die nach der Muttergottes von Arabien benannt ist. Die Kathedrale wurde am 10. Dezember 2021 von Kardinal Luis Antonio Tagle eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit dankte der Kardinal zu Beginn seiner Predigt im Namen von Papst Franziskus und der katholischen Gemeinschaft in Bahrain dem Herrscher Hamad bin Isa al Khalifa dafür, "dass er die Tradition der königlichen Familie bei der Unterstützung der katholischen Kirche aufrechterhalten und das Land, auf dem diese Kirche steht, gestiftet hat" (vgl. Fides 10/12/2021). Die Kathedrale Unserer Lieben Frau von Bahrain ist derzeit die größte funktionierende Kirche auf der Arabischen Halbinsel. Während der Weiheliturgie erinnerte Kardinal Tagle auch mit Dankbarkeit an den italienischen Bischof Camillo Ballin, den er als "einen großen Mann und einen großen Missionar" bezeichnete. Er hatte das Kirchenbauprojekt initiiert und starb noch vor der Fertigstellung im Jahr 2020. Am Tag der Einweihung der Kathedrale hatte Kardinal Tagle selbst König Hamad bin Isa al Khalifa einen Brief von Papst Franziskus überreicht. Während des Treffens mit Kardinal Tagle hatte König Hamad bekräftigt, dass die Einweihung der neuen Kathedrale "die zivilisierte und humanitäre Rolle Bahrains" verkörpere, eines Königreichs, das "seit vielen Jahrzehnten" nicht-muslimische Gotteshäuser beherberge und damit auch "die Toleranz, die Liebe und den Respekt seines Volkes für alle" zum Ausdruck bringe.
Die katholische Gemeinde in Bahrain besteht hauptsächlich aus Einwanderern, die als Arbeitsmigranten in das Königreich gekommen sind. Es wird geschätzt, dass die katholische Gemeinde in Bahrain aus mindestens 80.000 Katholiken besteht, aber es gibt keine sicheren Daten über ihre zahlenmäßige Größe.
(GV) (Fides 28/9/2022)


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