AMERIKA/MEXIKO - Bischöfe fordern Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen

Dienstag, 20 August 2019 frauen   menschenrechte   gewalt   bischöfe   ortskirchen  

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Mexiko City (Fides) – Alle Handlungen, die die Würde der Frauen in Mexiko gefährden, müssen nach Ansicht von Erzbischofs von Puebla Víctor Sánchez Espinosa dringend unterbunden werden. Die Gewalt gegen Frauen habe im Land einen neuen Höhepunkt erreicht, so der Erzbischof. Auf einer Konferenz zum 375. Jahrestag des Priesterseminars in Palafoxia erklärte der katholische Kirchenvertreter jedoch auch, dass „Vandalismus am Rande der jüngsten Proteste von Frauen nicht der beste Weg sind, um Dissens auszudrücken". Doch „alle Menschen haben das Recht zu demonstrieren, in diesem Fall brauchen Frauen mehr Sicherheit in der Gesellschaft", betonte er.
"Frauen“, so der Bischof weiter, „dürfen nicht länger Opfer von Vergewaltigung, Mord, Gewalt und anderen Verbrechen werden". In diesem Zusammenhang forderte er deshalb alle Gesellschaftsbereiche auf, "das Problem zu bekämpfen, weil das Leben heilig ist und geschützt werden muss. Ich fordere, dass die Gewalttaten gegen Frauen und gegen alle Menschen umgehend gestoppt werden ", so der Bischof abschließend.
Ein "Frauenmarsch", der letzten Freitag in Mexiko-Stadt stattfand, ist die bisher vielleicht größte Demonstration gegen Gewalt gegen Frauen im Land. Mexikanische Frauen forderten Respekt und die Bekämpfung von sexueller Gewalt und Unsicherheit. Am Rande der Kundgebung kam es jedoch auch zu Vandalismus auf öffentlichen Plätzen, U-Bahnhöfen oder Gehsteigen in Mexiko-Stadt.
Nach Angaben der mexikanischen Presse, ist angesichts der Anzahl der Fälle von Belästigung, Missbrauch und Morden an Frauen, die im Land registriert werden, Mexiko eines der risikoreichsten Länder Lateinamerikas, was die Sicherheit von Frauen anbelangt. "Durchschnittlich werden fast drei Frauen täglich getötet, mindestens 49 werden sexuell missbraucht. Das sind alarmierenden Zahlen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Nach Angaben der mexikanischen Medien wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 470 Frauen ermordet, von denen 111 mit einer Schusswaffe getötet wurden, 99 mit einem Messser, 261 mit einem anderen Objekt. Was die Zahl der sexuelle Straftaten anbelangt, so gab es in einem Monat 1.530 Fälle von sexuellem Missbrauch, wobei durchschnittliche 51 Frauen jeden Tag sexuell missbraucht wurden, ohne die Dunkelziffer derjenigen, zu berücksichtigen, die aus Angst vor Repressalien schweigen.
Unterdessen äußerten zwei weitere Bischöfe, Benjamín Castillo Plascencia von Celaya und Enrique Díaz Díaz von Irapuato, ihre Besorgnis öffentlich und erinnerten dabei an die Dringlichkeit angemessener Maßnahmen zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen in der mexikanischen Gesellschaft.
(CE) (Fides, 20/08/2019)


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