Puebla (Fides) – Der wahre Missionar teile „den Glauben wie das Brot“. Christus selbst ziehe ihn zu sich und rufe ihn dazu auf, sich „die Hände mit dem Teig der Geschichte schmutzig zu machen“, damit der Glaube wie Hefe „in der Geschichte und in den Kulturen der Völker wirken und sie von innen heraus verwandeln“ kann. Daran erinnerte heute Papst Leo XIV. in seiner an die Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien, die sich in Puebla de los Ángeles zum 17. Nationalen Missionskongress Mexikos versammelt haben.
Zu Beginn seiner Botschaft zeigte sich der Papst erfreut „über Ihre zahlreiche Anwesenheit bei diesem wichtigen Ereignis. Aber noch mehr bewegt mich“, fügte er hinzu, „die Großzügigkeit zu erkennen, mit der ihr das missionarische Werk der Kirche durch euer beharrliches Gebet, eure Opfer und eure geistliche und materielle Unterstützung fördert“.
Um die Dynamiken zu veranschaulichen, die das missionarische Werk der Kirche kennzeichnen, griff Papst Leo auf das Bild zurück, das Jesus in seinem Gleichnis vom Sauerteig im Matthäusevangelium verwendet, wo der Sohn Gottes sagt: „Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter drei Sea Mehl verbarg, bis das Ganze durchsäuert war“ (Mt 13,33).
Der Sauerteig, von der Jesus spreche, so der Bischof von Rom, „unterschied sich von der Trocken- oder Industriehefe, die heute zum Backen von Brot verwendet wird. Damals wurden kleine Stücke des bereits fermentierten Teigs der vergangenen Tage aufbewahrt, die mit neuem Mehl und Wasser vermischt wurden und den gesamten Teig zum Gären brachten“.
Der heilige Hieronymus, so der Papst weiter, identifiziere in seinem Kommentar zum Matthäusevangelium „die Frau aus dem Gleichnis mit der Kirche selbst, die mit Geduld in der Lage ist, den Glauben in die Geschichte und die Kulturen der Völker zu integrieren und sie von innen heraus zu verwandeln“. Der heilige Johannes Chrysostomos sage hingegen, dass „die Hefe, wenn sie vergraben wird, nicht zerstört wird, sondern alles in ihrem Zustand verändert“.
Auch in Mexiko, so der Nachfolger Petri, habe das von Christus gebrachte Heil Menschen, Gruppen und Völker auf diese Weise erreicht. So „gelangte die Hefe des Evangeliums in die Hände einiger weniger Missionare“ in das Land. „Es waren die Hände der Kirche, die begannen, die Hefe, die sie mitbrachten – das Vermächtnis des Glaubens – mit dem neuen Mehl eines Kontinents zu vermengen, der den Namen Christi noch nicht kannte“, bekräftigt er.
So habe ein langsamer „Gärungsprozess“ begonnen. „Das Evangelium löschte nicht aus, was es vorfand, sondern verwandelt es. Der ganze unglaubliche Reichtum der Bewohner dieser Länder – Sprachen, Symbole, Bräuche und Hoffnungen – wurde mit dem Glauben verknetet, bis das Evangelium in ihren Herzen Wurzeln schlug und in einzigartigen Werken der Heiligkeit und Schönheit aufblühte“, so Papst Leo.
Der Papst erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass auch in Mexiko „die ersten Verkünder des Evangeliums – Diözesanpriester, Franziskaner, Dominikaner, Augustiner und Jesuiten – treu die Aufgabe übernommen hatten, das zu tun, was Christus geboten hatte. Wo sie predigten, gedieh der Glaube und mit ihm die Kultur, die Bildung und die Nächstenliebe. So gärte die Masse nach und nach weiter, und das Evangelium wurde zu Brot, das den tiefsten Hunger dieses Volkes stillen konnte.“
Die Teilnehmer des Kongresses in Puebla erinnerte der Papst insbesondere an „die Gestalt des seligen Juan de Palafox y Mendoza, Hirte und Missionar, der sein Amt als Dienst und Sauerteig verstand“. „Ich erinnere mich noch gut daran”, fügte er hinzu, „als ich Puebla als Generalprior der Augustiner besuchte, wie lebendig die Gestalt des Seligen noch in der Erinnerung der Einwohner von Puebla war”. Und seine Geschichte spriche auch „die Hirten von heute” weiterhin an, „denn sie lehrt, dass Regieren Dienen bedeutet” und dass „jede Autorität, wenn sie nach dem Maßstab Christi ausgeübt wird, zu einer Quelle der Gemeinschaft und der Hoffnung wird”.
Der wahre Missionar, betonte Papst Leo unter Bezugnahme auf die Schriften des seligen Mexikaners, „dominiert nicht, sondern liebt; nichts auferlegt, sondern dient; und den Glauben nicht instrumentalisiert (auch nicht aus Gründen von Macht und Prestige), sondern ihn wie Brot mit anderen teilt“.
Auch die heutige Zeit, so Papst Leo weiter, stelle sich wie eine Mühle dar, „in der die Schmerzen der Armut, die sozialen Spaltungen, die Herausforderungen der neuen Technologien und die aufrichtigen Wünsche nach Frieden weiterhin zu neuem Mehl gemahlen werden, das Gefahr läuft, mit schlechtem Sauerteig zu gären“. Deshalb, fügte er hinzu, rufe der Herr Jesus auch heute die Missionare dazu auf, „die Hände der Kirche zu sein, die den Sauerteig des Auferstandenen in den Teig der Geschichte geben, damit die Hoffnung wieder aufgehen kann“.
Es reiche nicht aus, „Herr, Herr“ zu sagen, stellte der Papst klar und griff dabei weitere Worte aus dem Matthäusevangelium auf. Stattdessen sei es notwendig, „die Hände in den Teig der Welt zu legen“. Es reiche nicht aus, „nur über das Mehl zu sprechen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen”; vielmehr müsse man „es anfassen – wie Chrysostomos sagte –, sich damit vermischen, das Evangelium mit unserem Leben verschmelzen lassen, bis es uns von innen heraus verwandelt. So wird das Reich wachsen, nicht durch Gewalt oder Zahl, sondern durch die Geduld derer, die mit Glauben und Liebe weiterhin gemeinsam mit Gott kneten”.
Am Ende seiner Botschaft erteilte Leo XIV. den Teilnehmern des Nationalen Missionskongresses seinen Segen, versicherte ihnen „mein Gebet und meine Nähe“ und bat alle, „weiterzuarbeiten, bis ‚der ganze Teig durchgesäuert ist‘“.
(GV) (Fides 7/11/2025)