ASIEN/SRI LANKA - Kardinal Ranjith: “Die Aussöhnung rückt näher”

Mittwoch, 2 Dezember 2015 frieden   aussöhnung  

Vatikanstadt (Fides) – “Die Aussöhnung in Sri Lanka rückt näher. Wir sind zuversichtlich, das soziale und politische Klima lässt uns hoffen. Alle wünschen sich eine neues Kapitel in der Geschichte und sind bereit, gemeinsam für eine Zeit des Friedens und des Wohlergehens zusammenzuarbeiten”, so der Erzbischof von Colombo Kardinal Malcolm Ranjith im Gespräch mit Fides am Rande der Vollversammlung der Kongregation für die Evangelisierung der Völker.
Auf Empfehlung der Vereinten Nationen hat der Anfang 2015 gewählte Präsident des Landes Maithripala Sirisena, beschlossen ein Sondergericht für die Kriegsverbrechen unter der Zivilbevölkerung am Ende des 26jährigen Bürgerkriegs zwischen der Armee und den tamilischen Rebellen einzurichten.
Nach Aussage des ehemaligen Präsident von Sri Lanka, Chandrika Kumaratunga, soll das Sondergericht noch vor Ende des Jahres oder spätestens Anfang Januar die Arbeit aufnehmen. Das ehemalige Staatsoberhaupt leitet den Sonderausschuss für Aussöhnung der Regierung.
“Die Aussöhnung soll auf der Grundlage der Kriterien der Wahrheit und der Gerechtigkeit erfolgen”, so Kardinal Ranjith, der betont, dass die Religionsvertreter sich aktiv am Aussöhnungsprozess beteiligen werden: “Es wird ein Sonderausschuss gebildet werden, die sich als „Rat der der Gnade“ aus Vertretern der wichtigsten Religionen zusammensetzt. Vor diesem Rat werden die Angeklagten der zivilen Prozesse erscheinen, die das Sondergericht auf den Weg bringt, und indem sie ihre Schuld eingestehen um Verzeihung bitten. Die Religionsvertreter werden solche Bitten entgegen nehmen und eine Art Wiedergutmachung durch Sozialdienste oder eine symbolische karitative Geste gegenüber den Opfern beschließen”.
Von Beginn seiner Amtszeit an hatte Präsident Maithripala Sirisena erklärt, dass er die konkrete Unterstützung der Religionsvertreter im Friedensprozess und bei der Förderung des Zusammenlebens und des Fortschritts erwarte. (PA) (Agenzia Fides 2/12/2015)


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