ASIEN/SRI LANKA - Osterattentate: Katholiken bemühen sich um die Anerkennung des „Martyriums“

Montag, 4 März 2024 märtyrer  

Colombo (Fides) - "Die Gläubigen, die ihr Leben als Unschuldige, im Moment der Anbetung Gottes, bei den terroristischen Anschlägen zu Ostern 2019 verloren haben, während sie an der Eucharistiefeier am Sonntag in der Kirche teilnahmen, sind für uns Helden des Glaubens. Sie wurden getötet, während sie Gott verehrten. Sie waren in der Kirche, um die Auferstehung Christi zu feiern. Wir wollen, dass sie zu Märtyrern erklärt werden", sagt Pfarrer Cyril Gamini Fernando. Der Priester aus Colombo sist Leiter der katholischen Wochenzeitung in singhalesischer Sprache "Gnartha Pradeepaya" ("Das Licht der Erkenntnis"). Gegenüber Fides Priester berichtet er: "Am 21. April, dem Jahrestag ihres Todes, wird eine von Tausenden von Gläubigen unterzeichnete Petition in die Hände von Kardinal Malcolm Ranjith übergeben, in der darum gebeten wird, das Verfahren für ihre Seligsprechung einzuleiten. Dies ist ein wichtiger Schritt, denn er ist das Ergebnis einer Volksinitiative, der sich viele Gläubige angeschlossen haben. Der Kardinal wird sie dann dem Heiligen Stuhl vorlegen":

Pfarrer Fernando berichtet des weiteren, dass die Gemeinschaft der Erzdiözese Colombo den sehnlichen Wunsch hat, den Prozess der Heiligsprechung von 171 katholischen Gläubigen einzuleiten, die bei dem Terroranschlag am Ostersonntag 2019 getötet wurden, um ihre "Märtyrer des Glaubens" zu ehren: für dieses Anliegen werde man auch während Fastenzeit beten. Am 21. April, dem fünften Jahrestag der Anschläge, mit einer feierlichen Zeremonie der Opfer gedenken. Der Geistliche erinnert daran, dass das Überschreiten der Fünfjahresfrist die von der Kirche geforderte Mindestzeit ist, um den Fall der Heiligsprechung zu eröffnen, und dass der Kardinal nach Ablauf der Frist nun in der Lage sein wird, die Petition beim vatikanischen Dikasterium für die Heiligsprechungen einzureichen, um die dann zunächst die diözesane Phase des Prozesses einzuleiten.

Am 19. April 2019 verübten acht Selbstmordattentäter Anschläge auf zwei katholische und eine evangelische Kirche, drei Luxushotels und andere Orte und töteten insgesamt 269 Menschen und verletzten mehr als 500 weitere. Darunter befanden sich 171 Katholiken, die während des Gottesdienstes in den katholischen Kirchen St. Sebastian und St. Antonius ums Leben kamen. "Diejenigen, die im April 2019 in den Kirchen starben, haben ihr Leben für das geopfert, woran sie glaubten. Sie kamen in die Kirche, weil sie an Christus glaubten", sagte der Erzbischof von Colombo, Kardinal Malcolm Ranjith, der die Volksinitiative der Gläubigen unterstützt.

Den Ermittlern zufolge plante und organisierte eine lokale radikale Gruppe mit Verbindungen zum Islamischen Staat, die „NationalThowheeth Jama'ath“, den Anschlag. Doch fünf Jahre nach den Ereignissen sind nach Ansicht vieler Beobachter die wahren Anstifter des Massakers und die Absprachen mit politischen Kreisen, denen vorgeworfen wird, Informationen zu verheimlichen und die Verantwortlichen zu decken, noch immer nicht vollständig geklärt. Die Kirche in Sri Lanka fordert nach wie vor "Wahrheit und Gerechtigkeit", wobei es Ermittlungsansätze gibt, die die Anschläge als vorsätzliche Handlungen zur Destabilisierung des Landes betrachten.

Selbst Papst Franziskus forderte die Regierung Sri Lankas auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Verantwortlichen zu ermitteln und den Opfern und ihren Familien Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. "Um der Gerechtigkeit willen, um eures Volkes willen, lasst es bitte endgültig klären, wer für diese Ereignisse verantwortlich war. Das wird eurem Gewissen und der Nation Frieden bringen", sagte der Papst.
Der Weg der Justiz sei jedoch, so schloss Pater Fernando, "unabhängig vom Weg des Glaubens“: „Unter diesem Gesichtspunkt beten und engagieren wir uns, vereint als Gemeinschaft, für die Anerkennung des Martyriums".
(PA) (Fides 4/3/2023)


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