VATIKAN - Papst Leo XIV.: „Werke der Barmherzigkeit sind die sicherste Bank, der wir den Schatz unseres Lebens anvertrauen können“

Sonntag, 10 August 2025 papst leo xiv.   werke der barmherzigkeit   angelusgebet   kriege  

Vatikanstadt (Fides) – Die Werke der Barmherzigkeit, „sind die sicherste und gewinnbringendste Bank, der wir den Schatz unseres Lebens anvertrauen können“, denn wenn wir sie praktizieren, wird wie es das Evangelium lehrt, „selbst eine arme Witwe mit ‚zwei kleinen Münzen‘ zur reichsten Person der Welt“, bekräftigte Papst Leo XIV. heute in seiner kurzen Katechese vor dem sonntäglichen Angelusgebet mit den auf dem Petersplatz versammelten Pilgern und Gläubigen.
In seiner Ansprache vom Fenster seines Arbeitszimmers im Apostolischen Palast aus nahm Papst Leo XIV. Bezug auf den Abschnitt aus dem Lukasevangelium im Evangelium des Sonntags, dem 10. August, in dem Jesus „uns einlädt, darüber nachzudenken, wie wir den Schatz unseres Lebens anlegen sollen“.
Jesus, so fuhr der Papst fort, fordert seine Jünger auf, „die Gaben, die Gott uns gegeben hat, nicht für uns zu behalten, sondern sie großzügig zum Wohl anderer einzusetzen, insbesondere zum Wohl derer, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen”. Denn „jeder von uns ist gemäß Gottes Plan ein einzigartiges Gut von unveräußerlichem Wert, ein lebendiges, pulsierendes Kapital, das pfleglich behandelt und eingesetzt werden muss, um zu wachsen, sonst verdorrt und entwertet wird. Oder es geht verloren und fällt denen zum Opfer, die es sich wie Diebe aneignen, um es einfach zu einem Konsumgut werden zu lassen“.
Deshalb sind die Werke der Barmherzigkeit eine „sichere und gewinnbringende Bank“, in die man den Schatz seines Lebens, den man als Geschenk erhalten hat, einzahlen kann. „Der heilige Augustinus“, erinnerte Papst Leo, „sagt diesbezüglich: „Du wärst schon froh, wenn du für ein Pfund Bronze ein Pfund Silber oder für ein Pfund Silber ein Pfund Gold erhalten würdest; aber, was du gibst, wird wirklich verwandelt; nicht Gold, nicht Silber, sondern das ewige Leben erhältst du (Sermo 390,2)“. „Und er erklärt, warum: Das Gegebene wird sich verwandeln, weil du dich verwandeln wirst (ebd.)“. Und „um zu verstehen, was das bedeutet“, fuhr der Nachfolger Petri fort, „können wir uns eine Mutter vorstellen, die ihre Kinder an sich drückt: Ist sie nicht die Person der Welt, die am meisten bereichert und beglückt ist? Oder zwei Verlobte, wenn sie beieinander sind: Fühlen sie sich nicht wie ein König und eine Königin? Und wir könnten noch viele weitere Beispiele nennen.“
Deshalb ist es in der Familie, in der Pfarrei, in der Schule und am Arbeitsplatz ratsam, „keine Gelegenheit zu versäumen, zu lieben. Das ist die Wachsamkeit, die Jesus von uns verlangt: uns daran zu gewöhnen, aufmerksam, bereit und sensibel füreinander zu sein, so wie er es in jedem Augenblick für uns ist“.
Nach dem Angelusgebet bat Leo XIV., weiter zu dafür zu beten, „dass die Kriege beendet werden. Der 80. Jahrestag der Bombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki“, erinnerte der Papst, „hat in der ganzen Welt die gebotene Ablehnung des Krieges als Mittel zur Lösung von Konflikten wachgerufen. Alle Führungspersönlichkeiten mögen stets ihre Verantwortung für die Folgen ihrer Entscheidungen für die Bevölkerung im Blick behalten. Sie dürfen die Notder Schwächsten und den weltweiten Wunsch nach Frieden nicht missachten.“
In diesem Zusammenhang beglückwünschte der Papst Armenien und Aserbaidschan, die am Freitag, dem 8. August, in Washington unter Vermittlung von US-Präsident Donald Trump eine gemeinsame Friedenserklärung unterzeichnet haben. Anschließend erinnerte der Papst an die „immer verzweifeltere“ Lage der Bevölkerung Haitis, von wo es immer wieder „Berichte über Morde, Gewalttaten aller Art, Menschenhandel, Zwangsvertreibungen und Entführungen“ gibt. „Ich richte einen eindringlichen Appell an alle Verantwortlichen”, fuhr Papst Leo fort, „die Geiseln unverzüglich freizulassen, und bitte die internationalen Gemeinschaft konkrete Unterstützung für die Schaffung solcher gesellschaftlichen und und institutionellen Bedingungen, die den Haitianern ein Leben in Frieden ermöglichen“.
(GV) (Fides 10/8/2025)


Teilen: