ASIEN/NEPAL - Neues Bildungsgesetz: Katholische Kirche fordert Gewährleistung des Rechts auf Bildung

Montag, 7 Juli 2025 bildungswesen   menschenrechte  

St Xavier School, Nepal

Kathmandu (Fides) - Das die Verabschiedung des Bildungsgesetzes in Nepal, das nun kurz vor seiner Verabschiedung stehen soll, hat eine öffentliche Debatte und Proteste von Lehrern ausgelöst. Der nepalesische Lehrerverband, der in den letzten Wochen mehrere Protestkundgebungen organisiert hat, kündigte an, dass man weitere Protest auf den Weg bringen wird, wenn das Schulbildungsgesetz (School Education Bill) nicht innerhalb einer Woche verabschiedet wird.
Zu dem 163 Artikel umfassenden Gesetzentwurf wurden von den Gesetzgebern mehr als 1 700 Änderungsanträge eingereicht, weshalb seit anderthalb Jahren wird darüber heftig debattiert. Nach Ansicht des Lehrerverbandes, ist die jüngste Fassung jedoch ein Rückschritt gegenüber dem ursprünglichen Gesetzentwurf, der im September 2023 im Parlament eingebracht wurde.
Der Bildungsminister erklärte unterdessen, dass die Regierung für das nächste Jahr 211 Milliarden Rupien für den Bildungssektor bereitgestellt hat und dass die Exekutive beabsichtigt, auch private Schulen in die Verordnung aufzunehmen.
Die Forderungen der nepalesischen Lehrkräfte umfassen Themen wie Arbeitsplatzsicherheit, faire Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für Lehrer und Schulpersonal. Mit einem übergreifenden Ziel: das Recht auf Bildung für Kinder. Denn obwohl Bildung als Grundrecht in der nepalesischen Verfassung verankert ist, gibt es nach wie vor erhebliche Hindernisse wie geringe Investitionen, hohe Abbrecherquoten und veraltete Lehrmethoden sowie eine unzureichende Infrastruktur.
„Trotz der erzielten Fortschritte untergraben Herausforderungen wie Armut, soziale Ausgrenzung und geschlechtsspezifische Vorurteile weiterhin den Zugang der Kinder zur Bildung“, erklärt Pater Pius Perumana, ein nepalesischer Priester des Apostolischen Vikariats von Nepal, des kirchlichen Bezirks, der das gesamte Staatsgebiet umfasst, gegenüber Fides. „Eines der Themen, um die es geht“, stellt er fest, “ist das Bemühen, sicherzustellen, dass die privaten Schulen nicht ausschließlich gewinnorientiert sind, was meiner Meinung nach ein guter Schritt ist. Das Hauptproblem in Nepal ist die Frage, wie man das Recht auf Bildung den Kindern auch in den entlegensten Winkeln des Landes zugänglich machen kann“, bemerkt er.
In Nepal gibt es bei einer Gesamtbevölkerung von 33 Millionen etwa 11,5 Millionen Kinder, von denen etwa eine Million Waisen sind. Kinder im Alter von 0-14 Jahren machen etwa 39 % der Bevölkerung aus und etwa 3,5 Millionen Kinder sind zwischen 8 und 12 Jahren im schulpflichtigen Alter. Die nepalesische Verfassung von 2015 garantiert in Artikel 31 das Recht auf kostenlose und obligatorische Bildung bis zur Grundstufe (Klassen 1-8) und auf kostenlose Bildung bis zur Sekundarstufe (Klassen 9-12). Dieses Recht wurde durch auch auf Randgruppen wie Dalit-Kinder und Kinder mit Behinderungen ausgedehnt.
Laut dem Statistischen Jahrbuch der katholischen Kirche (Stand: 31. Dezember 2023) befinden sich in Trägerschaft des Apostolischen Vikariats Nepal, das eine Gemeinschaft von etwa 8.000 Katholiken umfasst insgesamt 24 Kindergärten (mit 1.300 Kindern), 29 Grundschulen (mit über 13.000 Schülern) und 25 Mittelschulen mit 25.000 Schülern verschiedener Ethnien und Religionen.
(PA) (Fides 7/72025)


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