ASIEN/SÜDKOREA - Erzbischof Gallagher im Heiligtum von Seosomun: Mit Blick auf die Geschichte das Evangelium heute bezeugen

Mittwoch, 22 November 2023 diplomatische beziehungen   politik   märtyrer  

Seoul (Fides) - "Die ersten Evangelisatoren des 'Landes der Morgenstille' waren Laien und Gelehrte, die die christliche Lehre ohne die Hilfe ausländischer Missionare erlernten". Es seien Menschen gewesen, die "den Glauben im Rahmen ihrer administrativen und akademischen Arbeit entdeckten, ein Zeugnis für den öffentlichen Aspekt, der tief im Leben der Jünger Christi in Korea verwurzelt ist". Ein Zeugnis, das oft "bis zum Martyrium" gereicht habe. Diese Aspekte betonte der Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten im Staatssekretariat des Vatikan, Erzbischof Paul Richard Gallagher, während des Gottesdienstes, den er am gestrigen am 21. November im Heiligtum von Seosomun im Rahmen seines Besuchs in Südkorea (20. bis 23. November) anlässlich des 60-jährigen Bestehens der diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Südkorea feierte.
Das Heiligtum von Seosomun ist von historischer Bedeutung als Gedenkstätte für die ersten koreanischen Märtyrer, von denen 103 am 6. Mai 1984 in Korea von Johannes Paul II. heiliggesprochen wurden. Die Messe im Heiligtum von Seosomun verstand sich deshalb auch als Erinnerung an die Opfer, die diese Märtyrer gebracht haben, und an die Widerstandsfähigkeit der koreanischen katholischen Gemeinschaft. In seiner Predigt ging Bischof Gallagher auf die reiche Geschichte der koreanischen katholischen Gemeinschaft ein und betonte dabei auch ihren Beitrag zum staatsbürgerlichen, sozialen und ganzheitlichen Wohlergehen der Nation.
An der Eucharistiefeier nahmen der Erzbischof von Seoul Peter Soon-taek Chung, und der Vorsitzender der koreanischen Bischofskonferenz und Bischof von Suwon, Matthias Yong-hoon Ri, sowie Vertreter der Zivilbehörden, Priester, Ordensleute und Gläubige der kirchlichen Gemeinschaft teil.
"Der fleißige und dynamische Charakterzug, der die koreanische katholische Gemeinschaft auszeichnet“ fügte Erzbischof Gallagher hinzu, „ist eine wertvolle Ressource, die das Leben durch Vereine, Wohltätigkeitsorganisationen und Bildungseinrichtungen tiefgreifend prägt. Lassen Sie uns dieses reiche Erbe bewahren und das Vermächtnis derer weiterführen, die, bewegt von einem tiefen katholischen Glauben, den Grundstein für ein dauerhaftes Engagement in der Gesellschaft gelegt haben“.
In Anlehnung an das Gedenken an die Darstellung der Jungfrau Maria sagte Erzbischof Gallagher: "Marias Weihe an den Herrn öffnete allen Menschen den Zugang zur Gnade und brachte eine neue Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern in Christus hervor: Ebenso haben der Glaube und die Hingabe eines jeden Christen das Potenzial, reiche Früchte für die gesamte Menschheitsfamilie zu tragen“.
Der Gottesdienst, sei ein "Zeugnis der dauerhaften Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Stuhl und Südkorea" gewesen und habe "einen einzigartigen Moment der Reflexion und Einheit, in dem 60 Jahre gemeinsamer Werte und gegenseitigen Respekts gefeiert wurden" geboten, heißt es in einer Mitteilung der Erzdiözese Seoul, die daran erinnert, dass die Zahl 60 in der koreanischen Kultur eine besondere Bedeutung habe und "den Übergang zu einem neuen Lebenszyklus und einer Phase größerer Fülle" bedeute.
In den vorangegangenen Tagen hatte der Sekretär für die Beziehungen zu den Staaten auf einem Studiensymposium in Seoul gesprochen, wo er betonte, dass die diplomatische Arbeit darauf abziele, Stabilität, Sicherheit und Frieden zu schaffen, "aber einen Frieden, der nicht nur ein Gleichgewicht der Kräfte ist, sondern auf Gerechtigkeit beruht".
In der sechzigjährigen Geschichte der Beziehungen zwischen Korea und dem Heiligen Stuhl gab es drei apostolische Reisen von Päpsten nach Südkorea. Papst Johannes Paul II. besuchte das Land in den Jahren 1984 und 1989 und Papst Franziskus im Jahr 2014, während koreanische Staatsoberhäupter den Vatikan besuchten: Präsident Kim Dae-jung im Jahr 2000 und Präsident Moon Jae-in 2018 und 2021, was die soliden gegenseitigen Beziehungen unter Beweis stellt.
(PA) (Fides 22/11/2023)


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