ASIEN/VIETNAM - Stellvertretender Innenminister: “Die vietnamesische Regierung würde sich freuen, Papst Franziskus willkommen zu heißen“

Freitag, 15 März 2024 diplomatie   diplomatische beziehungen   papst franziskus  

Hanoi (Fides) - Der stellvertretende vietnamesische Innenminister Vu Chien Thang hat versichert, dass Vietnam und der Heilige Stuhl sich gegenseitig respektieren und freundschaftliche Beziehungen pflegen. Er sei zuversichtlich, dass sich die Beziehungen zwischen dem Vatikan und Vietnam weiter entwickeln werden, berichtet die Online-Zeitung "Dang Cong San Vietnam" ("Kommunistische Partei Vietnams"), das offizielle Informationsorgan der Partei. Laut Thang, ehemaliger Leiter des Regierungskomitees für religiöse Angelegenheiten, werden diese Beziehungen "günstige Bedingungen für die Integration der lokalen Kirche in die Weltkirche schaffen", während "die sieben Millionen vietnamesischen Katholiken mit ihrer Präsenz und ihrer Arbeit einen positiven Beitrag zur Verbesserung der Beziehungen mit dem Vatikan leisten". In diesem Sinne sei ein Besuch des Papstes in Vietnam möglich. "Die vietnamesische Regierung würde sich freuen, Papst Franziskus willkommen zu heißen", sagte Thang und erinnerte daran, dass der Weg der gegenseitigen Annäherung im vergangenen Dezember zur Ernennung von Erzbischof Marek Zalewski zum ersten päpstlichen Vertreter in Vietnam geführt habe.
Der polnische Erzbischof Marek Zalewski, der erste residierende Vertreter des Heiligen Stuhls in Hanoi, gab Pater Joseph Ta Minh Quy, einem Priester der Erzdiözese Hanoi, ein Interview, das über die Medienkanäle der vietnamesischen Bischofskonferenz gesendet und verbreitet wurde. Erzbischof Zalewski war 2018 zum Apostolischen Nuntius in Singapur und zum nicht ortsansässigen Vertreter in Vietnam ernannt worden. "Das erste Gefühl, das ich bei der Ernennung durch den Papst verspürte", sagte er, "war die Freude darüber, dass ich zum residierenden päpstlichen Vertreter in Vietnam ernannt wurde. In den letzten fünf Jahren bin ich von Singapur nach Vietnam gereist. Jetzt habe ich eine Residenz und ein Büro in Hanoi. Das gibt mir auch Hoffnung für eine bessere Zukunft: Ich bin hier, um mit den katholischen Bischöfen für das Wohl der Kirche in Vietnam zu arbeiten".
"Ich denke, dass meine Ernennung die bereits guten Beziehungen nur verbessern kann: Wir haben vor fast 12 Jahren begonnen, regelmäßige Kontakte zu pflegen. Im Jahr 2010 wurde eine Gemeinsame Kommission zwischen dem Heiligen Stuhl und der vietnamesischen Regierung eingerichtet. Der erste päpstliche Vertreter für das Land war 2011 Erzbischof Leopoldo Girelli, und ich bin sein Nachfolger. Nun hat sich mein Titel geändert. Unsere Beziehungen werden noch stärker, besser und verlässlicher sein, sowohl für die Kirche als auch für die Regierung", betonte er.
Erzbischof Zalewski war es ein Anliegen, der vietnamesischen Regierung „für ihre Offenheit und Toleranz zu danken". "Wir haben", so Zalewski, "ein Niveau guter Beziehungen erreicht, das noch vor zehn Jahren undenkbar war. Das ist ein großer Erfolg, den wir als historisch bezeichnen können. Dies war möglich, weil wir uns verpflichtet haben, tolerant zu sein und einander zu verstehen, und weil die vietnamesischen Gläubigen sich verpflichtet haben, 'gute Bürger und gute Katholiken' zu sein. Dies ist möglich, wenn wir mit gutem Willen dem Evangelium folgen und gleichzeitig das Zivilrecht respektieren".
"Die Beziehungen haben sich verbessert, und ich hoffe, dass sie sich in Zukunft noch weiter verbessern werden", erklärte er. „Meine Hoffnung, nicht nur die persönliche, sondern auch die des Heiligen Stuhls, ist, dass wir eines Tages volle diplomatische Beziehungen mit Vietnam haben können". Der Erzbischof sagte, er sei "den vietnamesischen Bischöfen für ihre Zusammenarbeit und ihr Verständnis dankbar. Ich muss viele Dinge organisieren, aber mit der Hilfe Gottes, der Bischöfe und der Regierung wird alles möglich sein".
Zu seiner Mission im Land sagte der päpstliche Vertreter: "Sie ist sehr wichtig für das Leben der vietnamesischen Kirche. In den letzten fünf Jahren bin ich 36 Mal in Vietnam gewesen, die Pandemiejahre nicht mitgerechnet. Ich habe fast alle Diözesen besucht und mein Eindruck von der Kirche in Vietnam war immer positiv. Sie ist eine junge, enthusiastische Gemeinschaft, die dem Evangelium treu ist, und ich hoffe, dass die Katholiken auch weiterhin wahre Jünger Jesu Christi sein werden, die seinen Geboten treu bleiben, trotz der vielen Herausforderungen und Versuchungen“.
Erzbischof Zalewski dankte der Regierung, der Bischofskonferenz und allen vietnamesischen Katholiken für den freundlichen Empfang und richtete eine Botschaft an die Gläubigen: "Versucht, gute Katholiken zu sein, die dem Evangelium Jesu Christi treu sind. Seid fröhlich, denn wenn wir fröhlich sind, werden uns die Menschen folgen. Es ist sehr wichtig, dass wir unseren Glauben in konkreten Taten zum Ausdruck bringen, in Werken der Nächstenliebe, in der Sorge um unseren Nächsten, nicht nur mit Worten. Ich möchte Ihnen allen ein frohes und gesegnetes Neujahrsfest wünschen. Ihren Familien und allen katholischen Gemeinschaften sage ich: Gott, der Allmächtige, segne Sie und segne Vietnam“.
(PA) (Fides 15/3/2024)


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