AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Erklärung der Bischofskonferenz: bei den kommenden Wahlen geht es um „Leben oder Tod“ für das Land

Freitag, 21 Juli 2006

Kinshasa (Fidesdienst) - „Wir möchten unser Volk, die Politiker und dien internationale Staatengemeinschaft noch einmal auffordern, die kommenden Wahlen zu einer reellen Chance für die Demokratische Republik Kongo zu machen“, heißt es zu Beginn der Erklärung der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo (CENCO), die vom Vorsitzenden der Kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Laurent Monsengwo Pasinya, und vom dessen Stellvertreter, Bischof Tharcisse Tshibangu Tshishiku von Mbuji-Mayi, unterzeichnet wurde. Das Dokument mit dem Titel „Das Ende der Übergangszeit in nationaler Eintracht“ wurde am 20. Juli 2006 veröffentlicht und soll wie ausdrücklich betont wird, als Fortsetzung der Erklärung verstanden werden, die die Bischöfe am 24. Juni veröffentlichten (vgl. Fidesdienst vom 27. Juni 2006). Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen im Kongo werden am 30. Juli stattfinden.
Nach der politischen Übergangszeit mit zwei bewaffneten Konflikten, die unzählige Todesopfer forderten und zu wachsender Armut führten, „wünscht sich das kongolesische Volk diese Wahlen sehnlichste, einen ordentlichen Weg zu Legitimierung der Macht und der Einführung eines Rechtsstaats, der Gerechtigkeit und ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung fördert“. Sodann betonen die Bischöfe, dass es bei der Durchführung der Wahlen in für das Land „um eine Frage von Leben oder Tod“ geht, weshalb die Kongolesen sich wünschten, dass es „wahrhaft freie, demokratische und transparente Wahlen sein mögen, die in einem allgemeinen Klima der Freund und der Harmonie, der Wahrheit und der Verantwortlichkeit, der Einheit und der nationalen Eintracht stattfinden“
In diesem Sinn und mit dieser Begeisterung widmeten sich die katholische Kirche und die anderen Religiösen Konfessionen der Aufklärung der Bevölkerung im Vorfeld der Wahlen. Mehrmals ermutigte die Bischofskonferenz die Gläubigen und alle Männer und Frauen guten Willens und wies dabei auf die Bedeutung eines Zusammenwirkens der lebendigen Kräfte der Nation durch einen positiven Dialog hin, dessen Ziel die Garantie eines friedlichen Wahlprozesses und eines friedlichen Endes der Überganszeit sein sollte.
„Wir verurteilen unverständliche Verzögerungen, bedauernswerte Doppelspiel und nicht akzeptierbare Ausreden, die bis heute verhindert haben, dass im Land Wahlen in einem Klima des Friedens, der Einheit und der nationalen Eintracht stattfinden konnten.“ In ihrer Erklärung betonten die Bischöfe, dass auch gegenwärtig die Voraussetzungen für „transparente, freie und demokratische Wahlen“ noch nicht existieren, im Gegenteil gebe es Anzeichen die „Manipulierung und Wahlbetrug“ befürchten lassen. Deshalb fordert die Bischofskonferenz alle, die an der Organisation der Wahlen mitwirken auf, die Unregelmäßigkeiten zu beheben und auf allen Ebenen die erforderlichen Voraussetzungen für „Wahrheit, Transparenz, Freiheit und Verantwortlichkeit zu schaffen, die die bevorstehenden Wahlen begleiten sollten“.
Die Bischöfe weisen auf die Notwendigkeit der Neutralität und Professionalität Ordnungskräfte hin und verurteilen ein weiteres Mal jede Form von Gewalt und insbesondere „die blutige Unterdrückung friedlicher Bürgerproteste“. „In einem Rechtsstaat können Gewalt und das Gesetz des Stärkeren nicht das Recht ersetzen.“ Außerdem bittet die CENCO um die Präsenz nationaler und internationaler Wahlbeobachter, die die Transparenz und Glaubwürdigkeit des Wahlprozesses vom Beginn der Wahlen bis zur Auszählung der Stimmen garantieren.
Abschließend appellieren die Bischöfe an alle Bürger des Landes mit der Bitte ihre Freiheit vor Gott verantwortlich zu nutzen und gemäß dem eigenen Gewissen ehrliche, integre und fähige Männer und Frauen zu wählen, die in der Lage sind das Land im Kontext einer globalisierten und komplexen Welt zu regieren. Die katholische Kirche, die die Christen und alle Menschen guten Willens währen der langen politischen Überganszeit begleitet und unterstützt hat, betet zum Herrn, „damit er dem kongolesischen Volk die die große Gnade einer es wahrhaft glücklichen und friedlichen Ausgangs der Überganszeit gewähren möge“. (SL) (Fidesdienst, 21/07/2006 - Zeilen, Worte)


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