AFRIKA/D. R. KONGO - Im Osten des Landes: Rund 10 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen

Donnerstag, 23 Februar 2023 vertriebene   gewalt   bewaffnete gruppen   uno  

Kinshasa (Fides) – Insgesamt 2,25 Milliarden Dollar werden benötigt, um den 10 Millionen Menschen in den drei östlichen Provinzen der Demokratischen Republik Kongo (Ituri, Nord- und Süd-Kivu) zu helfen, die laut dem humanitären Plan 2023 des Amtes für die Koordinierung der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen (OCHA) auf Hilfe angewiesen sind. Am dringendsten brauchen die rund 5,7 Millionen Binnenvertriebenen humanitäre Hilfe, die aufgrund der unsicheren Lage und der Kämpfe in Nord-Kivu vertrieben wurden.
Nach Angaben der UN hat sich die humanitäre Krise in den letzten 12 Monaten durch eine Zunahme der Gewalt verschärft, insbesondere in Nord-Kivu, wo seit März 2022 mehr als 600.000 Menschen aufgrund der Wiederaufnahme der Kämpfe durch die bewaffnete Gruppe M23 vertrieben wurden. Darunter sind Tausende von Kindern, die ihre Heimat verlassen mussten und nun in Flüchtlingslagern in der gesamten Region leben.
Das Camp in Bulengo südwestlich von Goma, der Hauptstadt von Nord-Kivu, ist eines der Lager für Binnenvertriebene, in denen sie untergebracht sind. Doch anstatt geschützt und versorgt zu werden, sind die Kinder gezwungen, auf den Straßen der Stadt zu betteln, um zu überleben. Man sieht sie auf den Straßen des Viertels Lac Vert, wo sie bei Passanten sowie in Geschäften und Restaurants betteln. Eine traurige Realität, die in fast allen Flüchtlingscamps für Binnenvertriebene in den Gebieten Nyiragongo und Masisi sowie in der Stadt Goma anzutreffen ist. Die vertriebenen Kinder sind mit extremer Härte konfrontiert, unter anderem mit Unterernährung, mangelnder Gesundheitsversorgung und Bildung sowie einem erhöhten Risiko von Ausbeutung und Gewalt.
Unterdessen gehen die Kämpfe zwischen der kongolesischen Armee und den Milizen der M23 in der Region Kitshanga in Richtung Mweso im Masisi-Gebiet, etwa 100 km nordwestlich von Goma, weiter.
Um den Angriffen der M23-Bewegung ein Ende zu setzen, hat die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC) damit begonnen, eine Eingreiftruppe in Nord-Kivu zu stationieren, um die Milizionäre zum Rückzug zu zwingen. Dafür wurde ein genauer Zeitplan aufgestellt und eine Karte mit den Standorten erstellt, an denen die kenianischen, ugandischen, burundischen und südsudanesischen Soldaten der EAC-Truppe stationiert sein werden (siehe Fides 15/2/2023).
In der lokalen Zivilgesellschaft wächst unterdessen der Unmut über die Anwesenheit ausländischer Soldaten, insbesondere aus einigen Nachbarländern, die im Verdacht stehen, sich die natürlichen Reichtümer der Region aneignen zu wollen.
(L.M.) (Fides 23/2/2023)


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