Kinshasa (Fides) – Am 10. Dezember 2025 erklärten die Rebellen der M23/AFC (Allianz des Kongo-Flusses), unterstützt von ruandischen Truppen, die Eroberung von Uvira, der zweitgrößten Stadt nach Bukavu in der Provinz Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK), während Goma, die Hauptstadt der Provinz Nordkivu, bereits im Januar in die Hände der M23 gefallen war (vgl. Fides 27/1/2025).
„Nach zehn Monaten gelang es der Rebellen- und Invasionsarmee, die Frontlinie zu durchbrechen, die die kongolesischen Truppen, unterstützt von den so genannten „Wazalendo“ und burundischen Truppen, in Katogota (Schauplatz eines Massakers im Jahr 2000 während des zweiten Krieges in der DRK) am Anfang der Ruzizi-Ebene errichtet hatten“, berichten lokale Quellen, die aus Sicherheitsgründen nicht genannt werden möchten, „Die burundischen Soldaten kehrten am Dienstagmorgen, dem 9. Dezember, in ihre Heimat zurück, und auch der Rest der kongolesischen Verteidigung zog sich zurück, bis sie schließlich zwei Tage vor dem Einmarsch der Invasoren die Stadt Uvira verließen. Innerhalb von zwei Tagen flohen etwa 40.000 Menschen nach Burundi”.
„Die Durchquerung der Ruzizi-Ebene war eine Tragödie für die Bevölkerung der Dörfer entlang der Straße, die durch Drohnenangriffe, Raketen und Mörsergranaten zur Flucht gezwungen wurde. Viele wurden während der Flucht getötet, aber auch beim Einmarsch der Invasionstruppen in Uvira. Die Stadt wurde den ganzen Mittwoch, 10. Dezember, über bombardiert”, heißt es in dem Bericht weiter.
„Die offizielle Bilanz des Vormarsches, die am 10. Dezember vom Regierungssprecher veröffentlicht wurde, spricht von mehr als 413 Zivilisten, die durch Schüsse, Granaten und Bomben in Kamanyola, Katogota, Luvungi, Bwegera, Luberizi, Mutarule, Lemera, Kiliba, Sange und Uvira getötet wurden, darunter viele Frauen, Kinder, Jugendliche und ganze Familien“, so die lokalen Quellen „Die Todesopfer aus der Stadt Uvira fehlen in dieser Bilanz. Die Erklärung weist auch auf die Flucht von etwa 200.000 Menschen aus Uvira hin: Einige flohen, solange die Grenzen noch offen waren, nach Burundi, andere in Dörfer im Süden, wie Baraka (wo sich Soldaten und Behörden, die aus Uvira geflohen waren, niedergelassen haben), Fizi und andere. Die offizielle Regierung ist nach Baraka umgezogen“.
„Das endgültige Ziel der neuen Besatzer ist jedoch nicht die gerade eingenommene Stadt Uvira“, wird bekräftigt, „sondern die Besetzung des alten Katanga im Süden, das reich an Kupfer-, Kobalt- und anderen Mineralvorkommen ist. Das nächste Ziel ist daher Kalemie, etwa in der Mitte des Tanganjikasees gelegen, das Tor zum Katanga. Dort liegen auch die Interessen des ehemaligen Präsidenten Kabila, die Zementfabrik und die Rohstoffe für die Zementherstellung, die er über Uvira mit seinen 150 Lastwagen nach Ruanda, Burundi und Bukavu exportierte“.
„Dort werden sich die Interessen der Rebellengruppen teilen“, heißt es abschließend, „Ruanda und der M23 wird es wahrscheinlich genügen, den mineralreichsten Osten des Landes besetzt zu haben; Corneille Nangaa mit seiner AFC hingegen strebt den Sturz des Regimes in Kinshasa an. Uneinigkeiten innerhalb der an der Eroberung beteiligten Gruppen scheinen sich auch in der Ermordung eines bekannten Journalisten im Dienste der AFC, Magloire Paluku, am selben 10. Dezember in Goma zu zeigen“.
Papst Leo XVI., äußerte sich im Anschluss an das sonntägliche Angelusgebet am gestrigen 14. Dezember zu den jüngsten Entwicklungen im Kongo. „Ich verfolge mit großer Besorgnis die erneuten Zusammenstöße im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Während ich der Bevölkerung meine Verbundenheit bekunde, fordere ich die Konfliktparteien auf, jede Form von Gewalt einzustellen und einen konstruktiven Dialog zu suchen, unter Berücksichtigung der laufenden Friedensprozesse“, so der Papst wörtlich.
(L.M.) (Fides 15/12/2025)