ASIEN/INDONESIEN - Zusammenhalt zwischen Christen und Muslimen: Gemeinsames Engagement und Hilfsprogramme

Mittwoch, 23 November 2022 mission   katholische kirche   evangelisierung   armut   islam  

Caritas Indonesia

Bandung (Fides) - In der Stadt Yoyagakarta mit ihren vielen Universitäten und Bildungseinrichtungen engagieren katholische und muslimische Studierende gemeinsam in Hilfsprogrammen für die Ärmsten. Auf der Insel Flores, dem "katholischen Herzen" Indonesiens, verteilen Ordensleute der Kamillianer Lebensmittel an Hunderte Familien in Not. Im indonesischen Borneo, in der Provinz West-Kalimantan, ist ein neues Trappistenkloster im Bau, nachdem es bereits drei andere in dem asiatischen Land gibt. In Bandung auf der Insel Java nimmt Schwester Gerardette Philips, eine Missionarin des Heiligsten Herzens Jesu, die seit 22 Jahren in Indonesien lebt, am muslimischen Fastenmonat Ramadan teil. In Jakarta kümmert sich die von den indonesischen Jesuiten gegründete Organisation "Sahabat Insan" um Wanderarbeiter und Opfer des Menschenhandels.
Mit diesen Aktionen - und daneben gibt es noch viele andere – setzen indonesische Katholiken in dem riesigen indonesischen Archipel mit rund 18.000 Inseln und etwa 400 einheimischen ethnischen Gruppen sowie 742 Sprachen und Dialekten geprägt ist, "den Sendungsauftrag Christi konret um, indem sie das Gesicht der katholischen Kirche zeigen", so der neu gewählter Vorsitzender der indonesischen Bischofskonferenz Antonius Subianto Benjamin (OSC) von Bandung.
In einer Abschlusserklärung der Vollversammlung der indonesischen Bischöfe die vor kurzem in Bandung zu Ende gegangen ist, bekräftigt Bischof Subianto den Weg "zu einer wahrhaft synodalen Gemeinschaft, in der Brüderlichkeit, Teilhabe und der Geist der Mission gelebt werden". In diesem Sinne "zeigt die indonesische katholische Kirche die Einheit in der Vielfalt, wie die Weltkirche im Kleinen", stellt er fest, und erinnert an die die Bischöfe der verschiedenen Diözesen, die in Kultur und Tradition so unterschiedlich sind und "in Glauben, Hoffnung und Liebe zusammenkommen".
Bischof Antonius Subianto Benjamin erinnerte auch an die Apostolische Konstitution "Praedicate Evangelium" von Papst Franziskus "der indonesischen katholischen Kirche helfen wird, präsenter, freundlicher und offener zu werden und Salz, Licht und Sauerteig in der Gesellschaft zu sein". Die indonesische Kirche, fügte er hinzu, "will dem Aufruf von Papst Franziskus im Apostolischen Schreiben 'Gaudete et Exultate' folgen und im Namen des Evangeliums allen Indonesiern, insbesondere den Armen, Schwachen und Vergessenen, eine Botschaft des Trostes und der Freude bringen“.
Abschließend zitiert Bischof Subianto das von Albertus Soegijapranata, dem ersten einheimischen Bischof Indonesiens, formulierte Motto: "Jeder Getaufte ist 100 % katholisch und 100 % indonesisch".
Der indonesische Jesuitenpater Ignatius Ismartono, ehemals Sekretär der bischöflichen Kommission für den interreligiösen Dialog in Indonesien war, kommentiert gegenüber Fides: "In unserem täglichen Engagement leben wir Christen in diesem Land mit einer großen islamischen Mehrheit, in dem 87 % der Bevölkerung Muslime sind, friedlich, unter dem Banner der Achtung der Unterschiede und der interreligiösen Harmonie zusammen. Wir sind an der Seite der Schwächsten und Ausgebeuteten. Wir versuchen, eine Gemeinschaft zu sein, die auch in Schwierigkeiten die Gemeinschaft zwischen allen Teilen der Gesellschaft fördert. Unsere Priorität ist es, uns unterschiedslos um unsere armen und leidenden Brüder und Schwestern zu kümmern, in denen Christus sich gegenwärtig macht. Das ist sozusagen unser synodaler Weg".
(PA) (Fides 23/11/2022)


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