AMERIKA/MEXIKO - Bischof: “Angesichts der Probleme, die alle betreffen, dürfen wir nicht untätig bleiben”

Freitag, 11 November 2022 soziale lage   politik   bischofskonferenzen  

Cuautitlan Izcalli (Fides) – In einer am Ende der Vollversammlung der Bischofskonferenz (vgl. Fides 8/11/2022) veröffentlichten Botschaft, bringen die mexikanischen Bischöfe die "Sorge um die Realität, in der wir leben" gleichzeitig "den Wunsch“ zum Ausdruck, „weiterhin am Aufbau eines gerechteren und brüderlicheren Landes mitzuarbeiten, das geeint und in Frieden lebt".
Unter den verschiedenen Gründen, die in "komplexen und herausfordernden" Zeiten, Anlass für besondere Besorgnis sind, nennen die Bischöfe die wachsende Armut, die Zerstörung der Umwelt, Unsicherheit und Gewalt, Drogenhandel und -sucht, Erpressung und Entführung, Frauenmorde, Tausende von Verschwundenen, "die erzwungene Vertreibung so vieler Migranten, die auf der Suche nach einem besseren Leben das nationale Territorium durchqueren und leider zu menschlicher Handelsware werden".
Hinzu kommen die Bedrohung der Demokratie, der Religions- und Meinungsfreiheit und schließlich die politische Polarisierung, die "immer wieder von denjenigen geschürt wird, die die eigentlich die Einheit zum Wohle des Landes fördern sollten". Die Bischöfe fordern dazu auf, "sensibel mit der aktuellen Situation umzugehen und angesichts der Probleme, die alle betreffen, nicht untätig zu bleiben". Sie zitieren in diesem Zusammenhang Papst Franziskus, der in seiner Botschaft an die Bischöfe Mexikos am 13. Februar 2016 dazu aufrief, gemeinsam auf die Realität zu antworten.
"Die Bischöfe Mexikos nehmen wahr, dass die überwältigende Mehrheit der Mexikaner von einer Gesellschaft träumt, in der wir uns alle in Harmonie an den gemeinsamen Tisch setzen können und bereit ist, diese gemeinsam aufzubauen ", heißt es in der Botschaft weiter, die alle dazu einlädt, "uns brüderlich die Hand zu reichen", um neue Wege in den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu finden, die uns zum Aufbau eines besseren Heimatlandes für alle führen. Als Zeichen der Hoffnung nennen die Bischöfe Gespräche und Foren im Hinblick auf einen nationalen Dialog, um zu Friedensvereinbarungen zu gelangen, an denen verschiedene Sektoren der Zivilgesellschaft beteiligt sind.
Die Botschaft schließt mit der Bitte um die Fürsprache der Heiligen Jungfrau von Guadalupe, die "in den Herzen aller ihrer Kinder gegenwärtig ist", und mit der Gewissheit: "Die Bischöfe Mexikos beten für euch, unser Volk, und wir vertrauen uns euren Gebeten an".
Vor einigen Tagen, am Vorabend des Beginns der Arbeiten der Versammlung, hatten die mexikanischen Bischöfe eine Erklärung zur möglichen Reform einiger Artikel der Verfassung im Hinblick auf das Wahlrecht veröffentlicht, die vom mexikanischen Präsidenten Manuel Lopez Obrador auf den Weg gebracht worden war, in der sie erklärten: "Der Schutz unserer Wahlinstitutionen ist die Verantwortung und Pflicht aller Bürger. Deshalb sagen wir gemeinsam mit Millionen von Stimmen: Lasst uns die Stabilität und die demokratische Regierungsfähigkeit des Landes nicht gefährden" (vgl. Fides 7/11/2022).
(SL) (Fides 11/11/2022)


Teilen: