ASIEN/OSTTIMOR - Nach Amtsantritt des neuen Präsidenten: “Die Kirche wird weiterhin ihren Beitrag leisten“

Mittwoch, 1 Juni 2022 entwicklung   politik   bildungswesen   gesundheitswesen  

Dili (Fides) - "Wir haben eine Periode der politischen Stabilität eingeleitet“, beton der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Osttimor Pfarrer, Bento Barros aus Dili gegenüber Fides. „Das verheißt Gutes. In dieser Phase wird die katholische Kirche, wie in der Vergangenheit, ihren wertvollen Beitrag zum geistigen, kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Wachstum der Nation leisten. Die katholische Kirche ist untrennbar mit der Geschichte unseres kleinen Landes verbunden, in dem bei einer Bevölkerung von 1,3 Millionen 98 % Katholiken leben. Wir können sagen, dass das Evangelium jenes geistige und ideelle Erbe ist, das unser nationales Leben durchdrungen hat und im kollektiven Bewusstsein sehr präsent ist",
In dem kleinen katholischen Land in Asien trat der neue Präsident Jose Ramos-Horta seine Amtszeit am 20. Mai, dem Unabhängigkeitstag Osttimors, an. Der neue Präsident, Träger des Nobelpreises von 1996, erhielt bei den Wahlen im April 62,1 % der Stimmen und wurde von der Partei „Congresso Nacional de Reconstrucao de Timor" (CNRT) unterstützt. Präsident Horta erklärte bei seinem Amtsantritt, er werde "die Verfassung respektieren und die Meinungs- und Religionsfreiheit garantieren", und versprach, für Osttimor die Aufnahme in der Vereinigung Südostasiatischer Nationen (ASEAN) zu beantragen, um das Wachstum des Landes zu fördern.
Einige indonesische Missionsschwestern, die in Dili und Baucau leben, berichten im Gespräch mit Fides über die Erwartungen an den neuen Präsidenten: "Ich bin seit 2016 hier auf Mission, um im Gesundheitssektor zu dienen", sagt Schwester Elfina, die ursprünglich aus Semarang in Zentraljava stammt. "Es ist wirklich dringend notwendig, dass sich das Gesundheitswesen in Osttimor entwickelt, und wir leisten einen Beitrag, indem wir uns um die Leidenden kümmern und Krankenhäuser und Ambulanzen betreiben". In Baucau ist Schwester Tina für den Erziehungsdienst in den Einrichtungen des Ursulinenordens zuständig. Die Ordensfrau hofft sehr, dass "immer mehr Sekundarschulen und Gymnasien in ländlichen Gebieten eingerichtet werden, um den dringenden Bedarf an Bildung in diesen Gebieten zu decken".
Ein weiteres Problem, mit dem sich Borromäerinnen in Manulete konfrontiert sehen, die seit Anfang Februar 2022 zu einer Evangelisierungsmission in diese unzugängliche Bergregion von Osttimor entsandt wurden, ist der Mangel an Transportmitteln und Kommunikationsinfrastrukturen. Schwester Imelda, die zusammen mit einer Mitschwester in Manulete (70 km südlich der Hauptstadt Dili) tätig ist, hofft deshalb, dass die neue Regierung Mittel zur Verfügung stellt, um die Arbeit der Ordensfrauen für eine ganzheitliche menschliche Entwicklung, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, zu unterstützen.
(MH-PA) (Fides 1/6/2022)


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