AFRIKA/ALGERIEN - Nordafrikanische Kirchen auf dem Weg zur Synode im Gedenken an Charles De Foucauld

Donnerstag, 17 Februar 2022 ortskirchen   heilige   islam   dialog   geschwisterlichkeit   synodalität  

Algier (Fides) - „Für unsere Kirche in Nordafrika ist die bevorstehende Heiligsprechung von Charles de Foucauld eine Gelegenheit, sich zu freuen und seine Erkenntnisse weiter zu vertiefen", betonen die Mitglieder der Bischofskonferenz Nordafrikas (CERNA), die vom 12. bis 15. Februar in Algier zu ihrer Jahresvollversammlung zusammenkamen. In der gemeinsamen Schlussbotschaft erinnerten die katholischen Bischöfe an die "Intuitionen“ des Mönchs (der am 15. Mai in Rom zum heiliggesprochen werden wird) im besonderen Kontext der nordafrikanischen Länder. Dabei verweisen sie insbesondere auf die "gegenseitige Nachahmung im Glauben im Kontakt mit anderen Gläubigen, das Interesse an der Kultur des anderen, den Wunsch nach universeller Geschwisterlichkeit".
Am Freitag, den 11. Februar, hatten alle Mitglieder von CERNA auch an der Einsetzungsfeier des neuen Erzbischofs von Algier, Jean-Paul Vesco, teilgenommen (vgl. Fides 12/2/2022). Am nächsten Tag besuchten die vor Ort anwesenden Bischöfe (es fehlten Mitglieder aus Libyen und El Aaiún, die per Videokonferenz an den Arbeiten teilnahmen) das Kloster Tibhirine, wo sieben 1996 entführten und getöteten Trappistenmönche lebten, die am 8. Dezember 2018 zusammen mit 12 anderen katholischen Märtyrern, die zwischen 1994 und 1996 in Algerien getötet wurden, seliggesprochen wurden. "An diesem Ort des Gebets, der Selbsthingabe und des Gedenkens", heißt es in der Botschaft der Bischöfe, "haben wir dem Herrn die täglichen Freuden, Spannungen und Leiden unserer Völker und Länder anvertraut. Wir dachten dabei insbesondere an Libyen, wo die Kirche in Sebha am Sonntagmorgen, den 23. Februar, von Milizionären verwüstet wurde und wo in Tripolis seit einigen Tagen wieder die Spannungen zunehmen. Aber wir dachten an all die Schwierigkeiten, die zahlreichen Ort durch Krieg oder durch die politische und wirtschaftliche Situation und überall durch die Pandemie verursacht wurden".
Aufgrund der Covid-19-Pantemie waren die Mitglieder der CERNA seit September 2019 nicht zusammengekommen. „In dieser Zeit", so schreiben sie in ihrer Bilanz über die schwierigen Jahre der Pandemie, "haben einige unserer Gemeinschaften Todesfälle zu beklagen; alle haben unter der Isolation aufgrund der Pandemiemaßnahmen gelitten … Aber diese schwierige Zeit war auch eine Gelegenheit, um zu messen, wie nah wir einander sind. (...). Viele haben die gemeinsame Zerbrechlichkeit erkannt und Widerstandskraft bewiesen, indem sie der Versuchung widerstanden, sich in sich selbst zurückzuziehen, indem sie versuchten, sich in den Dienst derjenigen zu stellen, die verletzlicher waren, indem sie Initiativen ergriffen, um gemeinsam zu beten, auch aus der Ferne“.
Im Lichte der Erfahrungen, die in dieser schwierigen Zeit gemacht wurden, und der Anregungen, die die bevorstehende Heiligsprechung von Charles de Foucauld bietet, erörterten die nordafrikanischen Bischöfe auch, Fragen und Vorschläge im Hinblick auf die diözesanen und regionalen Phasen des synodalen Prozesses zur Vorbereitung auf die für 2023 geplante Synode zur Synodalität.
Im Verlauf der Versammlung wurden auch die Führungsämter der CERNA neu besetzt. In den nächsten drei Jahren wird Kardinal Cristóbal López Romero, Erzbischof von Rabat (als Nachfolger von Paul Desfarges, emeritierter Erzbischof von Algier) als Vorsitzender diesem kirchlichen Gremium vorstehen, während Bischof Nicolas Lhernould von Constantine, als Vizepräsident fungieren wird. Der Apostolischer Vikar von Tripolis, Bischof George Bugeja, wird Mitglied des Exekutivbüros sein, während Erzbischof Ilario Antoniazzi von Tunis, stellvertretendes Mitglied sein wird.
(GV) (Fides 17/2/2022)


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