AFRIKA/UGANDA - Comboni-Missionsschwester zum zweifachen Attentat in Kampala: “Die Ugander sind im Gebet vereint”

Donnerstag, 18 November 2021 gebet   terrorismus   gewalt   missionare  

Kampala (Fides) - "Wir sind in Kampala weiterhin in Alarmbereitschaft. Das Parlament bleibt geschlossen und es ist nicht bekannt, wann es seine Arbeit wieder aufnehmen wird. Die Sicherheitskräfte haben die Bürger aufgefordert, so weit wie möglich zu Hause zu bleiben und sich auf die unbedingt notwendigen Bewegungen zu beschränken. Die in den Nachrichten verbreiteten Bilder von Selbstmordattentätern, die sich in die Luft sprengen, sind wirklich schockierend, aber trotzdem geht das Leben weiter: Die Menschen müssen ihr tägliches Brot verdienen. Wir müssen Angst und Hindernisse überwinden, und das Gebet ist dabeieine außerordentliche Waffe", so die italienische Comboni Missionsschwester Fernanda Cristinelli, die in Uganda als Leiterin des "Comboni Children Center" zur Rettung von Opfern des Kinderhandels in der Hauptstadt Kampala beiträgt, gegenüber Fides nach dem doppelten Sprengstoffattentat, die sich in der ugandischen Hauptstadt in der Nähe der Polizeistation und des Parlaments ereignet hat (vgl. Fides 17/11/2021).
Die Zahl der Todesopfer ist auf 5 Tote gestiegen und es gibt 33 Verletzte, "auch wenn die Zahl der Opfer noch steigen könnte“, wie Schwester Fernanda anmerkt, „da sich fünf der Verletzten in einem kritischen Zustand befinden“. "Die ugandischen Behörden untersuchen die Anschläge", bestätigte sie, "und nach den bisherigen Behauptungen soll die Verantwortung für die Gewalt bei den Allied Democratic Forces (ADF) liegen, denen Verbindungen zum Islamischen Staat (IS) nachgesagt werden“. In einem Szenario von Panik und allgemeiner Bestürzung über die brutale Gewalt "in diesen unruhigen Stunden", so die Ordensfrau, "ist die gemeinsame Reaktion der Gläubigen sehr wichtig: alle Ugander sind im Gebet vereint“.
Uganda, das bisher vom Terrorismus verschont blieb, war im vergangenen Monat Schauplatz einer Reihe von Anschlägen: Der erste ereignete sich am 23. Oktober, als in einem Restaurant in Kampala eine Bombe explodierte; zwei Tage später, am 25. Oktober, explodierte eine zweite Bombe in einem Bus, der auf der Schnellstraße Kampala-Masaka unterwegs war; eine dritte Explosion ereignete sich am 29. Oktober im Bezirk Nakaseke, 60 Kilometer nördlich von Kampala. Zu den ersten beiden Anschlägen hatte sich der Islamischen Staat bekannt.
Von den rund 47 Millionen Einwohnern Ugandas sind etwa 85 % Christen (40 % Katholiken, 32 % Anglikaner, 10 % Mitglieder von Pfingstkirchen und Gruppen anderer Konfessionen), während 13 % der Bevölkerung Muslime sind und Minderheiten traditionellen Stammesreligionen anhängen.
(ES-PA) (Fides 18/11/2021)


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