ASIEN - FABC fordert Freilassung des indischen Jesuitenpaters: „Menschen wie er versuchen die Welt vor dem Ökozid zu schützen“

Montag, 26 Oktober 2020 eingeborene   zivilgesellschaft   ortskirchen   föderation der asiatischen bischofskonferenzen   menschenrechte   terrorismus  

Bangkok (Fides) - "Mit großem Entsetzen und großer Angst erfuhr die Föderation der Bischofskonferenzen Asiens (FABC) von der Verhaftung des 83-jährigen Pater Stan Swamy und seiner Inhaftierung. Wir sind überrascht über die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen. Wir sind solidarisch mit Pater Stan Swamy und mit all denen, die die Rechte der indigenen Völker unterstützen", heißt es in einer am heutigen 26. Oktober, von der FABC veröffentlichten Erklärung zur Festnahme des indischen Jesuitenpriesters Pater Stanislaus Lourduswamy, der des Aufruhrs beschuldigt wird und angeblisch ein Komplize maoistischer Rebellengruppen sein soll. Laut seinen Mitbrüdern und führenden Vertreter der indischen Kirche sind dies falsche Anschuldigungen gegen einen Mann, der sein Leben dem sozialen Fortschritt indigener Stämme in Indien gewidmet hat. Am 23. Oktober lehnte ein Sondergericht der Nationalen Untersuchungsbehörde den Antrag auf Freilassung gegen Kaution für den Jesuiten ab (vgl. Fides 24/10/2020).
"Auch die indischen Medien bringen das Entsetzen über die Verhaftung von P. Stan Swamy zum Ausdruck, der drei Jahrzehnte lang unter den ärmsten indigenen Völkern Indiens lebte”, heißt es in der Erklärung weiter, „Die Festnahme und rücksichtslose Inhaftierung von Pater Stan Swamy erinnert uns an die Behandlung von Mahatma Gandhi, als er für die Rechte des indischen Volkes kämpfte und von der britischen Kolonialregierung des „Verbrechens“ der Forderung nach Würde für sein Volkes beschuldigt wurde, um ihn ins Gefängnis zu bringen. Sein Traum war, dass die Geringsten in Indien das zentrale Anliegen eines freien Indiens sein sollte. Pater Stan Swamy folgte Gandhis gewaltfreiem Weg, um seinen Traum zu verwirklichen."
"Die Verhaftung”, heißt es in dem Text, „ist symptomatisch für die Behandlung indigener Völker in verschiedenen Teilen Asiens. Das Gebiet, das von den Ufern des Südchinesischen Meeres bis in die zentralen Teile Indiens reicht, ist ein riesiges Land, in dem einst die indigenen Völker lebten. Die Kolonialisierung zerstörte sie, Nationalstaaten beraubten sie der Bürgerrechte. Tausende Menschen starben bei der Zerstörung der Umwelt und damit der Biosphäre. "
Die asiatischen Bischöfe setzen sich für den besonderen Schutz dieser Bevölkerungsgruppen ein: "Die Marktwirtschaft, die sich auf dem asiatischen Kontinent entwickelt hat, und die Faktoren, die sie begünstigen, haben indigene Gemeinschaften mit einer kolonialen Mentalität behandelt und sie zu 'Umweltflüchtlingen' gemacht. Die Welt steht bei den indigene Gemeinschaften in der Schuld, den sie haben die Natur geschützt und sie für die Welt bewahrt. Die Wälder und die Biosphäre, in denen die indigenen Gebieten, erweisen sich heute als die Lungen der Welt."
"Wenn asiatische Regierungen sich dafür entscheiden, indigene Völker zu vertreiben und ihr Land für Unternehmensgewinne zu opfern, entscheiden sie sich dafür, die Lungen der Welt zu infizieren. Dies ist ökologisches Covid. Papst Franziskus hat darum gebeten, wertvolle 'Lungen' wie den Amazonas, den Amazonas, den Kongo und die asiatischen Wälder zu schützen".
Die Bischöfe erkennen an, dass "Menschen wie Pater Stan Swamy versucht haben, die Welt vor dem Ökozid zu retten. Wir fordern die beteiligten Behörden nachdrücklich auf, die Rolle der indigenen Völker für das Wohlergehen der Welt anzuerkennen und ihre Anführer und diejenigen, die sie unterstützen, freizulassen". Daher der Appell an Indien, "große Nation, das Land des Mahatma und geistige Mutter des ganzen Ostens": "Wir hoffen, dass seine Anführer Scharfsinn und Großmut zeigen, idem sie die Dienste von Pater Stan Swamy und anderen indigenen Anführern anerkennen und sie als freie Bürger Indiens freilassen", schließt der Text, der im Namen der asiatischen Bischöfe von Kardinal Charles Bo, Präsident der FABC, unterzeichnet wurde.
(PA) (Fides 26/10/2020)


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