AFRIKA/BENIN - Hintergrund: Geschichte, Wirtschaft, Kirche

Mittwoch, 16 November 2011

Rom (Fidesdienst) – Im Rahmen seiner 22. Apostolischen Reise Besucht Papst Benedikt XVI. vom 15. bis 20. November Benin, wo der das nachsynodale Apostolische Schreiben zur Zweiten Sonderversammlung der Bischöfe für Afrika veröffentlichen wird. Benin liegt in Westafrika und hieß bis 1975 Dahomey. Das Land hat eine Ausdehnung von 112.620 qkm und 9,3 Millionen Einwohner (Quelle: Weltbank, 2009) Politische Hauptstadt ist Porto Novo, Handelshauptstadt ist Cotonou. Die Republik Benin grenzt im Norden an Burkina Faso und Niger, im Osten an Nigeria, im Westen an Togo und im Süden an den Golf von Guinea.
Das Land war ehemalige französische Kolonie und ist seit dem 1. August 1960 unabhängig, zunächst mit dem Namen Dahomey. Im Jahr 1972 gelangte mit einem Staatsstreich unter Leitung von Mathieu Kérékou ein Militärregime mit marxistischer Prägung an die Macht. Das Land wird umbenannt und heißt fortan bis 1972 Volksrepublik Benin und wird schließlich 1990 zur Republik Benin. Im Dezember desselben Jahres wird eine neue Verfassung gebilligt, mit der das 17jänrige marxistische Militärregime offiziell beendet ist. Staatspräsident Kérékou veranstaltet auf Druck der demokratischen Instanzen des Landes und der internationalen Finanzinstitutionen im Februar 1990 eine nationale Konferenz („Konferenz der lebendigen Kräfte der Nation“), der ersten dieser Art in Afrika, die das Land zur Demokratie führen sollte.
1991 verzeichnete er bei der Präsidentschaftswahl eine Niederlage und Nicéphore Soglo folgte ihm im Amt des Staatsoberhauptes nach. Doch 1996 kehrte er nach einem Wahlsieg erneut in das Amt zurück. 2001 gewann er die Wahl ein weiteres Mal, nachdem sich die anderen Kandidaten zurückgezogen hatten. 2006 gewann Boni Yagi die Stichwahl für das Amt des Staatsoberhauptes. Sowohl Kérékou (der damals 72 Jahre alt war), als auch der ehemalige Präsident Soglo hatten sich nicht erneut um das Amt des Staatsoberhaupts beworben, da sie die von der Verfassung festgelegte Altersgrenze überschritten hatten.
Insgesamt 60% der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft. Angebaut werd vor allem Maniok, Bohnen, Süßkartoffeln, Mais, Hirse, Reis und vor allem Baumwolle. Der Baumwollanbau ist die Hauptquelle für ausländische Währung und beschäftigt rund 2 Millionen Menschen.
In Benin leben rund 40 Volksgruppen zusammen. Die größte ethnische Gruppe sind die Fon (50% der Bevölkerung) Weitere kleiner Gruppen sind die Yoruba, Somba und Beriba. Jede Volksgruppe spricht einen eigenen Dialekt. Amtssprache ist Französisch, das vor allem in den Städten gesprochen wird.
Katholische Kirche: In Benin gibt es 10 Kirchsprengel, 338 Pfarreien und 801 Pastoralzentren, die von 11 Bischöfen, 811 Priestern, 1.386 Ordensleuten, 30 Laien aus Säkularinstituten und 11.251 Katechisten betreut werden. Es gibt 308 Kleine Seminaristen und 497 Große Seminaristen.
Insgesamt besuchen 57.771 Schüler und Studenten katholische Bildungseinrichtungen. Außerdem befinden sich in kirchlicher Trägerschaft 12 Krankenhäuser, 64 Krankenstationen, 3 Leprastationen, 7 Alters- und Behindertenheime, 41 Waisenhäuser und Kinderkrippen, 3 Zentren für Familienberatung und 3 Institute anderer Art. (LM) (Fidesdienst, 16/11/2011)


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