Missionare getötet

VATIKAN - Katechisten und Märtyrer: Ihre Geschichten sollen bekannt gemacht werden

Thursday, 24 March 2022

Vatikanstadt (Fides) – Vor drei Jahrzehnten brachten die Päpstlichen Missionswerke in Italien den „Tag der Missionare und Märtyrer“ auf den Weg, der am 24. März, dem Tag der Ermordung von Erzbischof Oscar Arnulfo Romero von San Salvador begangen wird. Der Erzbischof wurde unterdessen am 14. Oktober 2018 heiliggesprochen. Im Mittelpunkt des alljährlichen Aktionstags stehen das Gebets, die Reflexion, das Fasten und der Werke der Nächstenliebe. Vor nunmehr fast einem Jahr wurde am 10. Mai 2021 das Apostolische Schreiben "Antiquum ministerium" veröffentlicht, mit dem Papst Franziskus das Amt des Katecheten offiziell eingeführt und seine grundlegende Rolle bei der Evangelisierung, insbesondere in den Ländern der Erstevangelisierung hervorgehoben hat. "Die Katecheten in den Missionsländern leisten eine wertvolle und unersetzliche apostolische Arbeit, für die ihnen die ganze Kirche dankbar ist" (vgl. Papst Franziskus, 21. Mai 2014).
Diese beiden Initiativen veranlassten den Fidesdienst, der seit langem Missionare, die gewaltsam ums Leben kommen ein besonderes Augenmerk widmet zur Veröffentlichung eines Dossiers, das den Katechisten unter den in Missionsländern kirchlichen Mitarbeitern gewidmet ist. In der Tat gibt es auf allen Kontinenten viele Katecheten, die dem Auftrag, Christus und sein Evangelium zu verkünden selbst unter Einsatz des eigenen Lebens treu geblieben sind. Männer, Frauen und sogar Kinder wurden echte "Blutzeugen" Christi. Papst Franziskus schreibt: " Die große Schar der seligen, heiligen und als Märtyrer gestorbenen Katecheten hat die Sendung der Kirche geprägt: Es lohnt sich, sie zu kennen, denn sie stellt eine fruchtbare Quelle nicht nur für die Katechese, sondern auch für die Geschichte der christlichen Spiritualität insgesamt dar" (Antiquum Ministerium, 3). An sie zu erinnern bedeutet daher nicht nur, in die Vergangenheit zu blicken, sondern ein Zeugnis aufzugzeigen, das auch heute noch evangelisiert und eine Quelle des Lebens für neue Christen ist.
Für einige von ihnen ist der Prozess der Selig- und Heiligsprechung im Gange, wie für die Schwester Luisa Mafo und die 23 Katecheten, die mit ihr am 22. März 1992 in Guiúa, Mosambik, Opfer des blutigen Bürgerkriegs wurden, als sie sich mit ihren Familien zu einem Fortbildungskurs versammelt hatten. Die diözesane Phase des Prozesse wurde auch für den indigenen Katechisten Simão Bororo abgeschlossen, der zusammen mit Pater Rodolfo Lunkenbein in der Mission der Salesianer Don Boscos in Meruri im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso am 15. Juli 1976 getötet wurde. Sie starben vor dem Hintergrund der Landrechtskonflikte und des Kampfes um den Schutz der Rechet der Indios.
Mehrere Katechisten, die den Märtyrertod starben, wurden von der Kirche bereits offiziell als Selige anerkannt. Einige von ihnen sind die ersten Seligen ihrer Nation, darunter der der Katechist Isidoro Ngei Ko Lat, der erste Selige von Myanmar; der Katechist Peter To Rot, der erste Selige von Papua-Neuguinea; der Katechist Paul Thoj Xyooj, in der Gruppe der ersten Märtyrer von Laos.
Sehr oft starben mit den Missionaren, mit denen sie bei der Evangelisierungsarbeit zusammenarbeiteten vereint im Leben wie im höchsten Zeugnis des Glaubens, den sie verkündeten: Pater Mario Vergara und der Katechet Isidoro Ngei Ko Lat in Myanmar; in Guatemala die Märtyrer der Diözese Quiché und auch Pater Tullio Maruzzo zusammen mit dem Katecheten Luis Obdulio Arroyo; Pater Mario Borzaga und der Katechet Paolo Thoj Xyooj in Laos. An Orten, an denen eine ständige Präsenz von Priestern nicht möglich ist, sind Katechisten für die Evangelisierung zuständig: Sie bereiten Gläubige auf den Empfang der Sakramente vor, leiten das Gebet und helfen den Bedürftigen und sind dabei entschlossen, für ihr Glaubensbekenntnis auch mit ihrem Leben zu bezahlen: so die jungen ugandischen Katechisten Davide Okelo und Gildo Irwa; der Religionslehrer Ramose Lucien Botovasoa in Madagaskar; Peter To Rot, ein liebevoller Familienvater und aufrechter Katechist in Papua-Neuguinea.
Die Bischöfe von Guatemala schrieben anlässlich der Seligsprechung der Märtyrer von Quiché: "Gesegnet ist das Blut, das diese unsere Brüder vergossen haben, weil sie uns durch ihr Zeugnis gezeigt haben, was es heißt, Jesus Christus zu lieben... Gesegnet sind die Märtyrer eines indigenen Volkes, das durch den Glauben an Jesus Christus gesegnet ist, weil sie uns gezeigt haben, wie weit die Hingabe eines Katecheten oder eines Missionars gehen kann".
Abschließend geben wir die Liste der in den letzten Jahren getöteten Katechisten an, die von der Agentur Fides gesammelt wurde. Wir verwenden für sie nicht den Begriff "Märtyrer", außer in seiner etymologischen Bedeutung von "Zeugen", um nicht in das Urteil einzugreifen, das die Kirche möglicherweise über einige von ihnen fällt. Zu diesen vorläufigen Listen muss immer die lange Liste der vielen hinzugefügt werden, von denen wir vielleicht nie hören oder nicht einmal den Namen kennen, die in jedem Winkel der Welt leiden und mit ihrem Leben für ihren Glauben an Jesus Christus bezahlen. Diese Menschenmenge, die nicht den Tod, sondern das Leben der ganzen Kirche bedeutet, erinnert an das Buch der Offenbarung, Kapitel 7, wo vor dem Thron und dem Lamm "eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen, Rassen, Völkern und Sprachen... Es sind die, die durch die große Trübsal hindurchgegangen sind und ihre Kleider gewaschen haben und sie weiß gemacht haben mit dem Blut des Lammes".
In den vom Fidesdienst veröffentlichte Statistiken werden alle getauften Christen berücksichtigt, die als Mitarbeiter im kirchlichen Dienst tätig waren und dabei gewaltsam ums Leben kamen, manchmal auch nicht ausdrücklich "aus Hass auf den Glauben". Der Begriff "Märtyrer" wird dabei ausschließlich in seiner etymologischen Bedeutung als "Zeugen" zu verwenden, um nicht in ein Urteil vorweg zu nehmen, das die Kirche aussprechen wird, wenn sie nach sorgfältiger Prüfung im Rahmen eines Selig- und Heiligsprechungsverfahrens aussprechen wird. Wir verwenden den Begriff "Missionar" für alle Getauften, in dem Bewusstsein, dass " Kraft der empfangenen Taufe jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden ist“. Denn „jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung, und es wäre unangemessen, an einen Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handelns wäre“ (vgl. EG 120).
"Der Mensch von heute hört eher auf Zeugen als auf Lehrer", sagte bereits der Papst Paul VI. in „Evangelii Nuntiandi“ und Papst Franziskus betont ebenfalls: "Die Welt von heute braucht dringend Zeugen. Nicht so sehr Lehrer, sondern Zeugen". Genau das waren diese Katecheten, und ihre Geschichten verdienen es daher, bekannt gemacht zu werden.
(SL) (Fides 24/3/2022)


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