AMERIKA/HAITI - Chikungunya-Virus verbreitet sich vor allem unter armen Bevölkerungsteilen: Kirche unterstützt vorzubeugende Maßnahmen

Dienstag, 8 Juli 2014

Port au Prince (Fides) – Die von Mücken übertragene Chikungunya-Infektion ist zwar nur selten tödlich, doch sehr schmerzhaft. Von der raschen Verbreitung in der Karibik und in Teilen Lateinamerikas ist vor allem Haiti betroffen, da hier viele Menschen unter unzulänglichen hygienischen Bedingungen leben, was die Vermehrung der Überträgermücken begünstigt.
“In Haiti verbreitet sich Chikungunya unaufhaltsam, denn es fehlen grundlegende Infrastrukturen und Kontrollmechanismen und es herrscht große soziale und wirtschaftliche Ungleichheit, was die Prävention und die Behandlung der Krankheit beeinträchtigt”, heißt es in einer Untersuchung des Istituto Igarapé mit Sitz in Brasilien. Im Mai wurde der erste Krankheitsfall dokumentiert und seither gibt es rund 40.000 Verdachtsfälle. Die Dominikanische Republik und Guadalupe sind am meisten betroffen. In der Dominikanischen Republik wurden bei einem Treffen der Bischofskonferenz mit Vertretern des Gesundheitsministeriums versucht, auch Priester und Laiengläubige an Initiativen zu beteiligen, in deren Rahmen durch die Beseitigung der Nistplätze der Überträgermücke zur Vorbeugung gegen einer weitere Verbreitung von Dengue und Chikungunya beizutragen. Dabei bekräftigte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Nicanor Peña von La Altagracia die Bereitschaft der Kirche zur Unterstützung der Initiativen des Gesundheitswesens.
In Haiti ist die tatsächliche Anzahl der Infektionsfälle höher als die der gemeldeten, da auf der Insel rund 10 Millionen Menschen um das Tägliche Überleben kämpfen und sich dabei unter anderem mit Trinkwassermangel konfrontiert sehen. Über 146.000 Obdachlose, leben seit dem Erdbeben immer noch in provisorischen Unterkünften. Wie die gemeinnützige Organisation “Partners in Health” mit Sitz in Boston mitteilt, ist die Infektionsrate jedoch im ganzen Land sehr hoch. Betroffen sind auch wohlhabende Gegenden wie Petionville oder die Küstenstadt Jacmel. Gegen die Virusinfektion gibt es bisher keine Impfung. Eine Behandlung findet auf der Basis von Schmerzmitteln und Flüssigkeitszuführung zur Verhinderung des Austrocknens statt. (AP) (Fides 8/7/20134)


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