Europa/Schweiz - Kinderhilfswerk UNICEF: Vitamin- und mineralarme Ernährung schädigt ein Drittel der Weltbevölkerung. Jedes Jahr sterben eine Million junge Menschen infolge von Vitamin A-Mangel

Montag, 26 Januar 2004


Rom (Fidesdienst) – Durch eine vitamin- und mineralarme Ernährung wird die Gesundheit von rund einem Drittel der Weltbevölkerung geschädigt, was sich auf die wirtschaftliche Entwicklung in fast allen Ländern der südlichen Halbkugel auswirkt. Mit einer Investition von rund 85 Millionen Dollar könnte dieses Defizit um 10% reduziert werden. Gleichzeitig könnten bei der Geburt auftretende Probleme um ein Drittel reduziert werden und die Produktivität in den Entwicklungsländern würde nach einer Schätzung um rund 275 Millionen Dollar zunehmen.
Dies geht aus einer Studie des Kinderhilfswerks UNICEF hervor, die beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos (Schweiz) vorgelegt wurde. Die Studie untersucht vor allem die Auswirkungen der Mangelernährung und insbesondere einer vitamin- und mineralarmen Ernährung auf die Entwicklung der Intelligenz, das Immunsystem, die Gesundheit von Neugeborenen. Daraus geht hervor, dass rund 2 Millionen Menschen ihr physisches und geistiges Potential nicht ausschöpfen können.
Der UNICEF-Studie liegen Untersuchungen in rund 80 Ländern zugrunde. „Eisenmangel“, heißt es in der Studie, „wirkt sich auf die geistige Entwicklung des Kindes aus und senkt ihren Intelligenzquotienten. Außerdem wird die Produktivität von Erwachsenen beeinträchtigt, was für betroffene Länder einen Verlust von rund 2% für das Bruttoinlandsprodukt mit sich bringt. Der Vitamin A-Mangel beeinträchtigt hingegen das Immunsystem von rund 40% der Kinder im Alter unter fünf Jahren in den Entwicklungsländern. Rund eine Million junge Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen des Vitamin A-Mangels. Ein Jodmangel bei werdenden Müttern verursacht jedes Jahr bei rund 20 Millionen Neugeborenen geistige Schäden. Eisenmangel führt bei rund 50.000 zu tödlichen Komplikationen bei der Geburt.
Die ganze Weltbevölkerung könnte durch eine Reihe nicht sehr kostspieliger Initiativen vor solchen Folgeerscheinungen geschützt werden. Dazu müssten die üblicherweise verzehrten Lebensmittel mit Mineralen und Vitaminen angereichert werden. Kinder und Frauen sollten zusätzlich mit Vitaminen und Mineralen versorgt werden. Außerdem ist die Erziehung zu einer gesunden Ernährung von besonderer Bedeutung. Ein solches Projekt würde rund 85 Millionen Dollar kosten, das heißt 4 Cents pro Person. (AP) (Fidesdienst, 26/1/2004 – 33 Zeilen, 334 Worte)


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