von Andrew Doan Thanh Phong
Hung Hoa (Fides) – In der Diözese Hung Hoa im Norden Vietnams wurden 19 Priester geweiht. Dies ist die höchste Zahl an Priesterweihen, die in den 130 Jahren des Bestehens der Diözese verzeichnet wurde.
Einer der neuen Priester ist Peter Sung A Ang, der der ethnischen Gruppe der H'Mong angehört. Seine Weihe ist nicht nur ein Grund zur Freude für seine Familie, die Pfarrei und die H'Mong-Gemeinde, sondern auch ein wichtiger Schritt auf dem Glaubensweg der katholischen Gemeinden, die zu den ethnischen Minderheiten Vietnams gehören.
Von den 53 ethnischen Minderheiten halten etwa 83,4 % noch immer an ihren angestammten Glaubensvorstellungen fest, wie dem Polytheismus und dem Kult nach traditionellen Bräuchen; die restlichen 16,6 % bekennen sich zu einem bestimmten Glauben. In letzter Zeit hat die Zugehörigkeit zu Glaubensgemeinschaften in den von ethnischen Minderheiten bewohnten Gebieten zugenommen: Nach den neuesten Statistiken gibt es unter den Angehörigen von 33 ethnischen Minderheiten etwa 3.025.174 Gläubige; davon sind 1.448.366 Buddhisten, 874.359 protestantische Christen und 548.130 Katholiken.
Das Volk der H'Mong hat den höchsten Anteil an Katholiken unter den ethnischen Minderheiten Vietnams, mit über 30.000 Katholiken bei einer Gesamtbevölkerung von rund 1.300.000 H'Mong, die in den nördlichen Provinzen Vietnams leben.
Der Katholizismus kam in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts unter den Angehörigen der Hmong-Gemeinschaft auf, aber lange Zeit, von 1948 bis 1989, entwickelte sich die katholische Gemeinschaft der Hmong nicht weiter und verzeichnete aufgrund des Krieges, der Transportschwierigkeiten und des Mangels an Priestern sogar einen Rückgang ihrer Mitgliederzahlen. In den letzten Jahren hat das kirchliche Leben jedoch in vielen Dörfern der Hmong-Ethnie zugenommen.
Neben der regelmäßigen Teilnahme an Messen und Aktivitäten der kirchlichen Gemeinschaft steigt auch die Zahl der neu getauften Katholiken. Die Begegnung mit dem Evangelium hat das spirituelle Leben vieler Menschen radikal verändert, die vom Polytheismus zum Monotheismus, von traditionellen Glaubensvorstellungen zum Katholizismus übergegangen sind.
Obwohl sie in abgelegenen Gebieten leben und im Alltag mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, sind die Hmong sehr gläubig.
„Als ich drei Jahre alt war, haben mir meine Eltern beigebracht, vor den Mahlzeiten das Kreuzzeichen zu machen und vor dem Schlafengehen zu beten. Mit fünf Jahren begann ich, den Rosenkranz zu beten“, erzählt Mua Vang Sang, ein Katholik der Hmong-Ethnie, der im Bezirk Van Chan in der Provinz Yen Bai im Norden Vietnams lebt. „Heute versammeln sich die sieben Mitglieder meiner Familie jeden Tag nach dem Abendessen vor dem Altar, um den Rosenkranz in der Sprache der Hmong zu beten“, fügt er hinzu.
Schwester Maria Cu Thi Huynh Hoa, eine Dominikanerin der Hmong aus der Pfarrei Giang La Pan in der Diözese Hung Hoa, erzählt: „Als ich ein Mädchen war, haben mir meine Eltern das Beten beigebracht und mich dazu angeleitet, einer religiösen Berufung zu folgen. Meine Mutter ist heute 83 Jahre alt, besucht aber weiterhin die Dorfbewohner und teilt mit ihnen den katholischen Glauben.“
Frau La, eine Katholikin, die in der Provinz Yen Bai im Norden Vietnams lebt, berichtet: „Früher musste meine Familie jedes Mal, wenn ein Priester in diese Gegend kam, um die Messe zu feiern, 15 km zu Fuß zur Pfarrkirche laufen. Ich erinnere mich, dass ich einmal mein drei Monate altes Baby mitgenommen und den Weg dorthin zurückgelegt habe. Ich war danach sehr müde, aber auch sehr glücklich, an der Messe teilgenommen zu haben.“
Kürzlich empfingen in der Diözese Lang Son im Norden Vietnams 47 Menschen das Sakrament der Taufe, darunter 46 Angehörige der Volksgruppe der H'mong und einer der Volksgruppe der Tay.
Pfarrer Joseph Nguyen Van Thanh, ehemaliger Gemeindepfarrer von Lao Cai, betont: „Die meisten Gemeindemitglieder hier sind Bauern, und ihr Glaube ist sehr stark und fest. Durch den Katholizismus hat das Volk der H'mong einen neuen Glauben angenommen und begonnen, auch sein Verhalten zu ändern, indem es der Polygamie, dem Alkoholkonsum und dem Glücksspiel den Rücken kehrte, ohne dabei traditionelle Werte wie die Hingabe an die Familie aufzugeben“.
Heute zählt die katholische Hmong-Gemeinde sechs Priester, mehr als 20 Ordensleute und Seminaristen sowie etwa 50 Jungen und Mädchen, die in Ordenshäusern im ganzen Land leben und lernen. Als 2021 der erste Hmong-Priester, Pfarrer Joseph Ma A Ca, geweiht wurde, konnte Lo Minh Thong, ein Hmong aus der Pfarrei Sapa in der Diözese Hung Hoa, seine Freude nicht verbergen und sagte: „Wir, die katholischen Hmong, sind glücklich und stolz, einen Priester aus der ethnischen Gemeinschaft der H'mong zu haben. Wir haben jeden Tag gebetet, dass er bis zu seiner Weihe die Gnade empfangen möge.“ Und er fuhr fort: „Wir hoffen, dass er zurückkehrt, um den Hmong-Gemeindemitgliedern zu dienen und dabei zu helfen, die Heilige Schrift in die Hmong-Sprache zu übersetzen, denn viele Menschen sind Analphabeten und sprechen kein Vietnamesisch.“
Nach seiner Weihe bekräftigte Pfarrer Joseph Ma A Ca: „Meine oberste Priorität ist es, den Bewohnern der indigenen Dörfer das Evangelium zu verkünden, ihre Kinder zu unterrichten und ihnen zu helfen, ihre kulturellen Traditionen und ihre Sprache zu bewahren.“
(Fides 26/11/2025)