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Albano Laziale (Fides) – Die Kirche Christi ist „eine Kirche der Armen, alle wertvoll, alle Subjekte, jeder ein Träger eines einzigartigen Wortes Gottes“. Und die Nächstenliebe Christi, die die Kirche beseelt, unterscheidet nicht „zwischen denen, die helfen, und denen, die Hilfe empfangen, zwischen denen, die zu geben scheinen, und denen, die scheinbar empfangen, zwischen denen, die arm erscheinen, und denen, die meinen Zeit, Fähigkeiten und Hilfe anbieten zu können“. Daran erinnerte Papst Leo XIV. in seiner Predigt bei einer Messfeier mit Bedürftigen in der Marienkirche Santa Maria della Rotonda in Albano am Sonntag, dem 17. August. Ein Heiligtum, „dessen Mauern uns umarmen“, wie Papst Franziskus bemerkte, wobei er auf die kreisförmige Form des antiken Heiligtums Bezug nahm und dieses architektonische Detail zum Anlass nahm, um auf einige Merkmale der Natur der Kirche hinzuweisen: „Von außen kann uns die Kirche, wie jede menschliche Wirklichkeit“, so der Nachfolger Petri, „kantig erscheinen. Ihre göttliche Wirklichkeit zeigt sich jedoch, wenn wir ihre Schwelle überschreiten und Gastfreundschaft empfangen“. Dann werden „unsere Armut, unsere Verletzlichkeit und vor allem das Scheitern“ „endlich aufgenommen in die sanften Kraft Gottes, eine Liebe ohne Ecken und Kanten, eine Liebe, die bedingungslos ist“. Und „Maria, die Mutter Jesu, ist für uns Zeichen und Vorwegnahme der Mutterschaft Gottes. In ihr werden wir zu einer Mutter-Kirche, die hervorbringt und erneuert, nicht kraft einer weltlichen Macht, sondern durch die Tugend Liebe“.
„Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, ich sage euch, sondern Spaltung (Lk 12, 51)“, zitiert Papst Leo das Sonntagsevangelium, „das uns vielleicht überrascht“. Doch Jesus gibt seinen Frieden „nicht wie die Welt ihn gibt“, die uns, wie der Papst erinnert, „daran gewöhnt, Frieden mit Bequemlichkeit zu verwechseln, das Gute mit Ruhe“.
Jesus „ist mutig in unsere Menschlichkeit eingetaucht“. Die „Taufe“, auf die er selbst im Evangelium des Tages Bezug nimmt, „ist die Taufe des Kreuzes, ein völliges Eintauchen in die Risiken, die die Liebe mit sich bringt“. Und „wenn wir, wie man sagt, ‚die Kommunion empfangen‘, nähren wir uns von dieser seiner kühnen Gabe“. Die Teilnahme an der Messe „nährt die Entscheidung“, „nicht mehr für uns selbst zu leben, sondern Feuer in die Welt zu tragen. Nicht das Feuer der Waffen und auch nicht das Feuer der Worte, die andere verbrennen“, sondern „das Feuer der Liebe, die sich herabneigt und dient, die der Gleichgültigkeit Fürsorge entgegensetzt und der Überheblichkeit Sanftmut; das Feuer der Güte, das nicht soviel kostet wie Waffen, sondern unentgeltlich die Welt erneuert“. Eine Entscheidung, die „Missverständnis kosten kann, Spott, sogar Verfolgung, aber es gibt keinen größeren Frieden, als seine Flamme in sich zu tragen“.
Anschließend dankte der Bischof von Rom „gemeinsam mit dem Bischof von Albano Laziale, Vincenzo Vita, und allen, die ihr euch in der Diözese bemüht, das Feuer der Nächstenliebe zu tragen“, und ermutigte sie, „ zwischen denen, die helfen, und denen, denen geholfen wird, zwischen denen, die zu geben scheinen, und denen, die zu empfangen scheinen, zwischen denen, die arm erscheinen, und denen, die Zeit, Fähigkeiten und Hilfe anzubieten haben“. „Wir sind die Kirche des Herrn, eine Kirche der Armen“, erinnerte der Papst, „alle wertvoll, alle sind Subjekte, jeder ein Träger eines einzigartigen Wortes Gottes“. Und die Kirche ist „ein einziger Leib, an dem auch der Schwächste mit voller Würde teilhat“. Dies geschieht, so der Papst weiter, „wenn das Feuer, das Jesus bringen wollte, die Vorurteile, Vorsichtsmaßnahmen und die Ängste verbrennt, die noch jene ausgrenzen, die die Armut Christi in ihrer eigenen Geschichte eingeschrieben tragen“. „Schließen wir den Herrn nicht aus, aus unseren Kirchen, unseren Wohnungen, unserem Leben. Lassen wir ihn vielmehr in den Armen eintreten, dann werden wir auch mit unserer eigenen Armut Frieden schließen, die wir fürchten und leugnen, wenn wir um jeden Preis Ruhe und Sicherheit suchen”.
Im Anschluss an die Messe und das Angelusgebet auf der Piazza della Libertà in Castel Gandolfo aß Papst Leo XIV. mit den von der Caritas von Albano betreuten Bedürftigen (siehe Foto) im „Borgo Laudato Si'“ in den päpstlichen Gärten zu Mittag.
(GV) (Fides 17/8/2025)