Papst Leo in Castel Gandolfo: Jesus macht uns zu Zeichen seiner Liebe in der Finsternis des Bösen und des Leids

Sonntag, 13 Juli 2025 papst leo xiv.   angelusgebet   mitgefühl   barmherzigkeit  

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Castel Gandolfo (Fides) - Auch heute noch müsse die Menschheit „mit der Finsternis des Bösen, mit Leid, Armut und mit der Sinnlosigkeit des Todes“ fertig werden. Und wir können den Schmerz der Welt durch die Erfüllung abstrakter „Pflichten“ erkennen und annehmen, sondern wenn wir die Erfahrung machen, „von Christus geheilt und geliebt zu werden“. Nur so können wir auch „Zeichen seiner Liebe und Barmherzigkeit in der Welt“ werden. Daran erinnerte Papst Leo XIV. heute in der Predigt bei der heiligen Messe in der Pfarrei San Tommaso da Villanova in Castel Gandolfo, wo er einen Kurzurlaub verbringt

Papst Leo stellte in seiner Predigt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lk 10, 25-37) vom Evangelium des Sonntags in den Mittelpunkt: die Geschichte des verwundeten und von Räubern überfallenen Mannes am Straßenrand, ab dem Priester und dem Leviten vorüber gehen und der von dem Samariter gerettet wird, von dem das Evangelium sagt „Er sah ihn und hatte Mitleid“.

Dabei wies der Papst auf die Quelle hin, aus der das Geheimnis des christlichen Mitgefühls entspringt, denn „der Blick macht den Unterschied aus, denn er drückt aus, was in unserem Herzen ist: man kann sehen und vorüber gehen oder sehen und Mitleid empfinden“.

Der erste Blick, von dem das Gleichnis uns erzählen will„, so der Papst weiter, “ist der Blick, mit dem Gott auf uns geschaut hat, damit auch wir lernen, mit denselben Augen voller Liebe und Mitgefühl aufeinander zu schauen. Der barmherzige Samariter ist in der Tat in erster Linie ein Bild Jesu, des ewigen Sohnes, den der Vater in die Geschichte gesandt hat, eben weil er voll Erbarmen und Mitleid auf die die Menschheit geschaut hat und nicht vorübergegangen ist". Deshalb wollte er „selbst unseren den Weg gehen, er ist unter uns herabgestiegen, und in Jesus, dem barmherzigen Samariter, ist er gekommen, um unsere Wunden zu heilen und das Öl seiner Liebe und seines Erbarmens über uns auszugießen“.

Und: "Wenn wir im Innersten unseres Lebens erkennen, dass Christus uns als barmherziger Samariter liebt und für uns sorgt, werden auch wir dazu bewegt, ebenso zu lieben und wir werden barmherzig wie er. Von Christus geheilt und geliebt, werden auch wir zu Zeichen seiner Liebe und Barmherzigkeit in der Welt".

Heute sei Weg, der von Jerusalem hinunter nach Jericho führt, eine Stadt, die unter dem Meeresspiegel liegt, so der Papst, “der Weg all jener, die in Unheil, Leid und Armut versinken; der Weg der vielen Menschen, die von Schwierigkeiten belastet oder von den Umständen ihres des Lebens verwundet sind; der Weg all derer, die „absteigen“, bis sie sich verlieren und ganz am Boden sind; und es ist der Weg vieler Völker, die entblößt, ausgeraubt und geplündert wurden, Opfer unterdrückender politischer Systeme, einer Wirtschaft, die sie in die Armut zwingt, des Krieges, der ihre Träume und ihr Leben zerstört".

Manchmal, so Papst Leo weiter, “begnügen wir uns damit, einfach unsere Pflicht zu tun, oder wir betrachten nur diejenigen als unsere Nächsten, die zu unserem Umkreis gehören, die genau so denken wie wir, die dieselbe Nationalität oder Religion haben; aber Jesus kehrt diese Sichtweise um, indem er uns einen Samariter vor Augen stellt, einen Fremden und Ketzer, der sich zum Nächsten dieses verwundeten Mannes macht. Und er verlangt von uns auf, dasselbe zu tun". Er bittet uns, "zu sehen, ohne vorüberzugehen, unsere geschäftige Eile anzuhalten, zuzulassen, dass das Leben des anderen, wer auch immer er sei, mit seinen Bedürfnissen und Leiden, unser Herz aufbricht“. „Das macht uns füreinander zu Nächsten, schafft echte Geschwisterlichkeit, reißt Mauern und Zäune ein. Und schließlich schafft sich die Liebe Raum und wird stärker als das Böse und der Tod", so der Papst abschließend.
(GV) (Fides 13/7/2025)


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