Maputo (Fides) - Seit den frühen Morgenstunden des heutigen 10. Mai ist ein Angriff von Dschihadisten, die mit dem Islamischen Staat in Verbindung stehen, im Bezirk Macomia in der nördlichen mosambikanischen Provinz Cabo Delgado im Gange.
Lokale Quellen beschreiben die Situation als traumatisch, denn gegen 5 Uhr morgens drangen etwa 500 Dschihadisten in den Bezirk Xinavane in der Provinzhauptstadt Macomia ein und begannen zu schießen. Die in Panik geratene Bevölkerung flüchtete in den Wald.
Unterdessen hat sich hat sich der Islamische Staat den letzten Tagen zu Angriffen auf zwei Dörfer im Bezirk Chiúre in der Provinz Cabo Delgado bekannt. Bei dem Angriff auf das Dorf Siripa am 6. Mai haben die Dschihadisten nach eigenen Angaben zwei Kirchen, eine Schule und mehr als 190 Häuser niedergebrannt.
Örtlichen Quellen zufolge befinden sich in den Reihen der Dschihadisten neben Einheimischen auch Ausländer, insbesondere Bürger aus der Demokratischen Republik Kongo.
Diese Angriffe finden zu einem Zeitpunkt statt, zu dem der schrittweise Rückzug der Truppen der Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) aus der Provinz Cabo Delgado im Gange ist.
Die SADC-Mission in Mosambik (SAMIM) ist seit Mitte 2021 in Cabo Delgado präsent, und im August 2023 genehmigte die SADC eine Verlängerung um weitere 12 Monate bis Juli 2024 gemäß einem gestaffelten Abzugsplan.
Das erste Kontingent, das abgezogen wurde, war das von Botswana am 5. April, gefolgt von den Truppen Südafrikas und Lesothos am 7. April.
Der einzige SAMIM-Partner, der noch Truppen vor Ort hat, ist Tansania, das ein separates bilaterales Sicherheitsabkommen mit Mosambik hat, das über das offizielle Ende der SAMIM-Mission am 15. Juli hinaus bestehen bleiben könnte.
Südafrika hat mit der Entsendung von rund 1.500 Soldaten nach Cabo Delgado den größten Beitrag geleistet und ist für die Sicherheitsmaßnahmen im Bezirk Macomia selbst zuständig.
Die mosambikanische Regierung beabsichtigt, das SAMIM-Kontingent durch eine Verstärkung des ruandischen Militärs (das ebenfalls im Rahmen eines separaten Abkommens in Mosambik präsent ist) und durch die Stärkung lokaler Milizen zu ersetzen.
(L.M.) (Fides 10/5/2024)