Foto: Studio "Kana" - Sibirskaja Katoličeskaja Gazeta
Berdsk (Fides) - Die neue katholische Kirche im Herzen des Sibiriens ist nach dem heiligen Josef benannt. Über das neue Gotteshaus freuen sich Gemeindemitglieder der kleinen katholischen Gemeinde von Berdsk, einer Stadt mit 95.000 Einwohnern, 40 Kilometer von Nowosibirsk entfernt. Die neue Kirche der gleichnamigen Gemeinde, wurde am Sonntag, dem 18. Juni, von Joseph Werth, Bischof der Diözese Verklärung in Nowosibirsk, in Anwesenheit von etwa fünfzig versammelten Gläubigen und einigen Vertretern der Stadtverwaltung eingeweiht.
Mit Bischof Werth, der diese Diözese seit 1991 leitet, konzelebrierten auch einige Priester der Priesterbruderschaft der Missionare des Heiligen Karl Borromäus (auch als Karlsbruderschaft bekannt) die von dem Bischof mit dem Bau der neuen Kirche beauftragt worden waren: Pater Alfredo Fecondo FSCB, seit 2011 Pfarrer der Pfarrei St. Josef; Pater Francesco Bertolina (FSCB), Pfarrer in Krasnozërsk, einer Stadt etwa 300 km von Nowosibirsk entfernt; Pater Paolo Paganini FSCB, der heute in Rom lebt und, aber die Arbeiten in den letzten Jahren verfolgt und seinen Dienst eine Zeit lang in Berdsk ausgeübt hat; Pater Giampiero Caruso, Kaplan der italienischen Gemeinde in Moskau, der eine Zeit lang in der nahe gelegenen Stadt Akademgorodok tätig war und im Namen der Spender anwesend Walr, die für zum Bau der neuen Pfarrkirche beigetragen haben, sowie Pater Paolo Sottopietra FSCB, der Generalobere der Priesterbruderschaft der extra aus Rom angereist war um an der Einweihungsfeier teilzunehmen. Bezeichnend war das Grußwort eines anwesenden Vertreter der Gemeinde Berdsk, der den Wunsch äußerte, dass die katholische Gemeinde der Stadt ein Zeichen der Einheit und Versöhnung sein möge.
Die Verwirklichung dessen, was Bischof Werth in seiner Predigt als "Traum" bezeichnete. Das Vorhaben sei dank zahlreicher Wohltäter möglich geworden, darunter insbesondere italienische und deutsche Spender, die großzügig zum Bau des Gebäudes beitrugen. Dabei erinnerte der Bischof auch an diejenigen, die ihr Leben gaben, damit die katholischen Gemeinden in Zeiten der Verfolgung im Glauben bewahrt werden konnten: "Ich möchte unserer Priester gedenken, die in den Lagern gestorben sind: Märtyrer der Kirche, die uns heute vom Himmel aus helfen, die in schwierigen Zeiten den Gläubigen Westsibiriens und unseres ganzen großen Landes gedient haben".
Während der Feier wurden der Gemeinde ein Kelch, den Johannes Paul II. der Priesterbruderschaft des Heiligen Karl Borromäus zur Verwendung in einer katholischen Kirche in Sibirien geschenkt hatte, sowie Reliquien der Heiligen Thekla, Ambrosius und Karl, die von der Kongregation der Oblaten des Heiligen Ambrosius und des Heiligen Karl in Mailand gestiftet wurden, überreicht. Außerdem empfing ein junges Gemeindemitglied von Bischof Werth das Sakrament der Firmung, ein Zeichen dafür, dass die kleine lokale katholische Gemeinde trotz historischer Schwierigkeiten weiterhin lebendig ist.
Während der Sowjetzeit und in den Jahren unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer versammelten sich die Katholiken in und um Bersk in Behelfsgebäuden: Räumlichkeiten in baufälligen Gebäuden und Privathäusern. Als das Gebäude, das damals als Pfarrkirche diente, 2013 abbrannte, begannen die Arbeiten für den Bau einer neun Kirche mit Unterstützung von italienischen und deutschen Katholiken: die katholische Gemeinde in der Stadt und in der Umgebung, die heute etwa hundert Getaufte zählt, sollte wieder ein richtiges Gotteshaus haben.
(CD) (Fides 22/6/2023)