EUROPA/RUSSLAND - Junge russische Katholiken als Pilger der Hoffnung zwischen Moskau und Rom

Dienstag, 5 August 2025

photo Ol'ga Dubjagina

Von Chiara Dommarco

Moskau/Rom (Fides) - „Es gibt Orte, von denen junge Menschen aus den uns bekannten Gründen nicht kommen konnten“, sagte Papst Leo beim Abschluss des Jubiläums der Jugendlichen auf dem Freigelände in Tor Vergata. Dies galt auch für viele junge russische Katholiken, da die Reisekosten erheblich gestiegen sind und bürokratische Schwierigkeiten bestehen. Aber ihr Wunsch, an den Veranstaltungen dieses Heiligen Jahres teilzunehmen, war zu stark. So versammelten sich 90 junge Pilger der Hoffnung vom 23. bis 27. Juli in Moskau, während zwei von ihnen nach Rom zum Jubiläum der katholischen Influencer (28./29. Juli) flogen.
Die jungen Leute, die sich in der russischen Hauptstadt versammelten, kamen aus verschiedenen Städten der Erzdiözese der Mutter Gottes und einige auch aus den Suffraganbistümern St. Clemens und St. Josef. Aufgeteilt in drei Gruppen zogen die jugendlichen Pilger durch die Straßen Moskaus, besuchten abwechselnd die katholischen Kirchen der Stadt in den drei katholischen Pfarreien und trafen sich am Abend in der Kathedrale, um an einem gemeinsamen Gottesdienst teilzunehmen und sich über die Erfahrungen des Tages auszutauschen. Begleitet wurden sie dabei von Bischof Nikolaj Dubinin. „Wir wollten, dass die Jugendlichen den kulturellen Reichtum und die Besonderheiten jeder Pfarrei und der katholischen Realität in der Hauptstadt kennen lernen, da nicht jeder von uns die Möglichkeit hat, dort, wo er lebt, mit lebendigen Gemeinden oder katholischen Klöstern und Konventen in Kontakt zu kommen“, erklärte Roman Andreev, Verantwortlicher für die Jugendpastoral in der Erzdiözese, gegenüber Fides. Im Rahmen der verschiedenen Begegnungen lernten die jugendlichen Pilger die Spiritualität der Franziskaner, der Salesianer Don Boscos, des Opus Dei und des Verbum Dei kennen, besuchten das von den Jesuiten geführte Institut St. Thomas und das Kloster der Missionarinnen der Nächstenliebe und erfuhren etwas über die Geschichte der griechisch-katholischen Gemeinschaften. "Auch wir konnten uns dabei als Pilger der Hoffnung und als Teil der Weltkirche fühlen. Wenn wir nach Hause zurückkehren, werden wir diesen Funken der Hoffnung in unsere Gemeinden und in das ganze Land mitnehmen", fügte Roman hinzu.
Liza und Andrej waren jedoch nicht mit den Jugendlichen in Moskau unterwegs: Sie flogen als Medienvertreter der katholischen Kathedrale von Moskau nach Rom, um am Jubiläum der digitalen Missionare und Influencer teilzunehmen, zusammen mit über 1.000 Kreativen aus 76 Ländern und mehreren Tausend anderen, die online verbunden waren.
„Das, was mir am meisten in Erinnerung bleiben wird“, so Andrej gegenüber der Fides, "ist die unglaubliche Einheit der Weltkirche, die wir in diesen Tagen erleben durften. Tausende von strahlenden Gesichtern aus Dutzenden von Ländern, die Lobgesänge auf den einen Gott sangen. Für Katholiken aus einer kleinen russischen Gemeinde ist das eine unglaubliche Erfahrung".
Während der zwei ereignisreichen Tage nahmen die Content Creator aus Moskau an Messen und eucharistischer Anbetung teil, widmeten ihre Mission der Jungfrau Maria in den vatikanischen Gärten, diskutierten in Arbeitsgruppen, besuchten den Apostolischen Palast und wurden im Anschluss an den Gottesdienst zum Jubiläum der Influencer im Petersdom von Papst Leo mit einem Gruß überrascht.
„Jedes Mal, wenn ich dachte ‚besser als das, was ich jetzt erlebe, geht es nicht‘, geschah etwas Überraschendes“, erzählt Liza. "Ein ganz besonderer Moment war für mich die eucharistische Anbetung: man stelle sich den Petersdom nur für uns (Influencer, Anm. d. Red.) vor, in der Gegenwart Jesu. Und auch wenn wir aus verschiedenen Ländern kamen und verschiedene Sprachen sprachen, waren wir durch denselben Glauben an Christus vereint. Es war ein einmalig schöner Moment, in dem ich die Einheit und Nähe Gottes, seine Liebe und Barmherzigkeit erfahren habe".
Ein Jubiläum für diejenigen, die sich entschließen, ihre Talente in den sozialen Medien in den Dienst anderer zu stellen, nicht mit dem Ziel der Popularität, sondern mit dem Wunsch, Inhalte zu schaffen, die Jung und Alt Gott näher bringen. Und auch Liza und Andrej wollten das trotz aller Schwierigkeiten versuchen. „Als wir beschlossen, hierher (nach Rom, Anm. d. Red.) zu kommen“, fährt Andrej fort, "taten wir das, weil wir andere digitale Missionare aus Ländern treffen wollten, in denen die Stimme der katholischen Kirche schwach ist, und zufällig trafen wir Daniel, einen jungen Katholiken aus Tokio. Als wir seine Geschichte hörten, wurde uns klar, dass die Situation der Katholiken in Russland in mancher Hinsicht derjenigen der Katholiken in Japan sehr ähnlich ist: so viele Probleme und so viele Hoffnungen gemeinsam". „Wir haben so viel Inspiration von talentierten jungen Menschen aus der ganzen Welt erhalten“, schließt Liza, "und wir kehren mit dem großen Wunsch nach Hause zurück, uns an die Arbeit zu machen und das, was wir erlebt und gelernt haben, an andere weiterzugeben“.
Die Kirchenprovinz der katholischen Kirche in Russland besteht aus der Erzdiözese der Mutter Gottes in Moskau und ihren drei Suffragan-Diözesen: der Diözese St. Clemens in Saratow, der Diözese St. Josef in Irkutsk und der Diözese der Verklärung in Nowosibirsk. Die Katholiken in der Russischen Föderation machen weniger als 1 % der Gesamtbevölkerung aus: Es handelt sich meist um kleine oder sehr kleine Gemeinden, in denen nur selten im Jahr ein Priester anwesend ist.
(Fides 5/8/2025)


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