AFRIKA/D.R. KONGO - Erzdiözese Lubumbashi: “Wir fordern eine Klarstellung”

Montag, 27 Februar 2023 bischöfe   soldaten  

Kinshasa (Fides) - "Wir fordern eine Klarstellung von den Befehlshabern der Soldaten, die in die Erzdiözese und die Kathedrale eingedrungen sind", heißt es in einer Erklärung der Erzdiözese Lubumbashi, wo am Morgen des 24. Februar ein Team von Soldaten der Republikanischen Garde mit Gewalt in die Erzbischöfliche Residenz und die Kathedrale eingedrungen war.
"An diesem Freitag parkte ein Konvoi von schwer bewaffneten Militärfahrzeugen, die sich als Teil der Republikanischen Garde ausgaben, vor dem Komplex der Erzdiözese Lubumbashi. Neun Männer versuchten mit Gewalt, die Erzdiözese zu betreten. Nachdem sie am Eingang der bischöflichen Residenz auf den entschiedenen Widerstand des Sicherheitsbeauftragten gestoßen waren, fuhren sie weiter zum Pförtnerhaus und verlangten mit Nachdruck Zugang zum Büro des Erzbischofs, der in aller Ruhe seiner Arbeit nachging", heißt es in der Erklärung der Erzdiözese Lubumbashi (im Südosten der Demokratischen Republik Kongo).
Die Militärs wurden von einem Oberst befehligt, der Suaheli sprach, und von sechs Männern in Uniform, zwei Weißen, die nur Englisch sprachen, und einem kongolesischen Dolmetscher begleitet.
"Diese unerwünschten Besucher", heißt es in der Mitteilung weiter, "behaupteten, zum erweiterten Team des Präsidenten zu gehören. Sie gaben an, ihre Aufgabe sei es, Sicherheitsvorkehrungen für eine religiöse Veranstaltung zu treffen, die in der Kathedrale der Heiligen Peter und Paul in Lubumbashi während eines geplanten Aufenthalts des Staatschefs in Oberkatanga stattfinden sollte. Doch weder der Erzbischof, noch der Pfarrer der Kathedrale, noch die zuständigen Stellen der Provinz oder der Stadt haben die geringste Ahnung, um was es geht", so die Erzdiözese, die von einer versuchten Entführung von Erzbischof Fulgence Muteba Mugalu oder zumindest von einer "ungerechtfertigten Einschüchterung" ausgeht.
Der Kommandant der Republikanischen Garde in Ober-Katanga erklärte unterdessen, die Aktion seiner Männer sei "keine feindliche Handlung gegen den Erzbischof, sondern ein Akt wohlwollender Bitte an die kirchlichen Behörden, Schutzmaßnahmen im Falle von Besuchen hoher Würdenträger in der Kathedrale zu ergreifen".
Die Republikanische Garde (GR) ist die Einheit, die für den Schutz der Institutionen im Allgemeinen und des Präsidenten der Republik im Besonderen zuständig ist, und unterscheidet sich von den übrigen kongolesischen Streitkräften (FARDC). Sie besteht aus etwa 12.000 Mann, die von ägyptischen und israelischen Ausbildern geschult werden. Im Notfall kann die GR im Kampf gegen Guerillas oder Invasionsarmeen oder bei Operationen zur Aufrechterhaltung oder Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung eingesetzt werden.
(L.M.) (Fides 27/2/2023)


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