AMERIKA/PERU - Offener Brief der Bischöfe an Kongressmitglieder: “Sie sind Vertreter des Volkes”

Montag, 6 Februar 2023 soziale lage   politik   bischofskonferenzen   menschenrechte  

Lima (Fides) - Der peruanische Kongress hat einen Gesetzesentwurf zur Vorverlegung der Parlamentswahlen auf Ende dieses Jahres abgelehnt, der auch ein Referendum über die Einsetzung einer verfassungsgebenden Versammlung vorsah. Dazu äußerte sich der Vorstand der peruanischen Bischofskonferenz in einem "offenen Brief" an die 130 Mitglieder des Kongresses, in dem die Bischöfe zunächst frühere Äußerungen der erinnern, in denen sie stets zu Dialog, Gebet und Frieden aufriefen.
"Die Verpflichtung und Verantwortung eines jeden Abgeordneten besteht darin, eine gute Politik zu betreiben und dazu beizutragen, dem ganzen Land Stabilität, Regierbarkeit und vor allem Wohlergehen und Ruhe zu bringen", heißt es in dem am 3. Februar veröffentlichten Brief weiter: "Unsere Brüder und Schwestern aus ganz Peru, deren Vertreter Sie als Kongressabgeordnete sind, appellieren an Sie“. Dabei stellen die Bischöfe die Frage: „Haben Sie sich ihre Forderungen angehört?“. Und betonen schließlich: „Die Peruaner müssen mit ihren gerechten sozialen Forderungen gehört werden, aber gleichzeitig brauchen sie einen Frieden, der es ihnen ermöglicht, weiter zu arbeiten, um zu überleben. Kehren Sie ihnen nicht den Rücken zu und hören Sie auf den Schrei des gesamten peruanischen Volkes“.
"Ihre Entscheidung ist im Hinblick auf die Wahlen dringend erforderlich", heißt es in dem Schreiben heißt es weiter, „um die demokratischen Institutionen zu schützen und die notwendigen Bedingungen für einen echten Dialog zu schaffen, damit vorrangige politische und soziale Themen auf lokaler und nationaler Ebene angegangen werden können“. "Wir sind alle Peru! Niemand darf ausgeschlossen werden!", bekräftigen sie.
Die Bischöfe bekräftigen, dass "das souveräne Volk das Recht hat, durch transparente und faire Wahlen über das Schicksal unseres Heimatlandes zu entscheiden und die Exekutive und Legislative zu erneuern". Abschließend erinnern sie an ihre letzte gemeinsame Botschaft, in der es heißt (vgl. Fides 23/1/2023): "Wir werden alle gebraucht, um das Heimatland aufzubauen“. Gleichsam baten sie um eine Überwindung der Polarisierung und der Gewalt. „Lasst uns die Richtung ändern, lasst uns Frieden schaffen", lautet der Appell der Bischöfe.
(SL) (Fides 6/2/2023)


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