ASIEN/VIETNAM - Der gmeinsame Weg in der Nachfolge Christe vereint Nord- und Südvietnam

Donnerstag, 12 Januar 2023 synodalität   glaube  

Ho-Chi-Minh-Stadt (Fides) – Der gemeinsame Weg in der Nachfolge Christi vereint Katholiken in ganz Vietnam, da diese eine enge Verbindung zwischen dem Süden und dem Norden des Landes darstellt. Aufgrund der geografischen und kulturellen Unterschiede sind die Menschen in Nord- und Südvietnam in Bezug auf Lebensweise, Dialekte, Traditionen und Mentalität sehr unterschiedlich. Historisch gesehen steht der Norden seit mehr als tausend Jahren unter chinesischem Einfluss. Südvietnam ist hingegen vom französischen und amerikanischen Kolonialismus gepräft. Außerdem waren Nord- und Südvietnam über einen langen Zeitraum von mehr als 20 Jahren, von 1955 bis 1975, aufgrund des verheerenden Vietnamkriegs getrennt, was die Spaltung noch verschärfte. Zu dieser Zeit gab es so gut wie keine offiziellen Kontakte auf kirchlicher Ebene zwischen den beiden Regionen, und erst 1980, fünf Jahre nach der Wiedervereinigung des Landes, fand die erste gemeinsame Sitzung der katholischen Bischofskonferenz Vietnams statt.
Diese Einheit wurde in den letzten Tagen bei den beiden Bischofsweihen des neu gewählten Dominikanerbischofs Dang Van Cau von Thai Binh im Norden und des neu gewählten Erzbischofs Joseph Bui Cong Trac von Ho-Chi-Minh-Stadt in Südvietnam deutlich. Ersterer wählte "Ecce Venio" als bischöflichen Wahlspruch, letzterer "Christus vivit".
Die beiden Bischöfe aus weit entfernten Diözesen kamen aus diesem Anlass im Zeichen der vollen geistlichen Gemeinschaft zusammen und umarmten sich. Dabei erinnerten sie auch an den Moment vor über 40 Jahren, als die Bischöfe des Landes zusammenkamen, um die Einheit der katholischen Kirche in Vietnam zu demonstrieren, in der Hoffnung, ein Band der Liebe und Einheit in Jesus Christus unter dem Volk Gottes zu schaffen.
Seitdem hat der pastorale Austausch zwischen den Diözesen in Nord- und Südvietnam zugenommen. In diesen Tagen ist das Bild der beiden Bischöfe, die sich getroffen haben, um Gott zu danken, ein Bild, das in den Gemeinden und in den sozialen Medien kursiert und den Gläubigen ein Beispiel gibt, dem sie folgen können, und das den synodalen Geist der vollen Gemeinschaft und der Teilhabe an der gleichen Sendung verstärkt.
Nach der Bischofsweihe am 31. Dezember drückte der neu geweihte Bischof Dominic Dang Van Cau seine Dankbarkeit und Ergriffenheit aus und sagte: "Das Motto 'Ecce Venio' hat mich zum Nachdenken gebracht, weil es mich daran erinnert, im Bischofsamt eher ein Diener zu sein. …Heute folge ich dem Ruf Gottes trotz meiner Unvollkommenheit und Schwäche, und ich kann oder will meine Dankbarkeit nur durch meinen Gehorsam, meine Treue und meine Liebe zum Ausdruck bringen, und ich werde mich für immer und ewig mit dem Retter verbinden und mich der Gemeinschaft zur Verfügung stellen".
Bischof Joseph Bui Cong Trac, der bisher als Rektor des Priesterseminars St. Joseph in der Erzdiözese Ho-Chi-Minh-Stadt tätig war, sagte: "Meine Erfahrung im Priesterseminar hat mich gelehrt, dass der Erzieher nicht nur lehren, sondern auch durch ein einfaches und vorbildliches Leben Zeugnis für seinen Glauben ablegen muss. Die Nachfolge des Evangeliums führt uns dazu, eine gerechte und liebevolle Gesellschaftsordnung zu schaffen, die auf der Achtung der Menschenwürde beruht und im Dienst des Gemeinwohls steht, insbesondere durch die Fürsorge für die verlassenen Menschen. Im Geiste der Nächstenliebe und der Einheit zu leben, angefangen bei unserer vietnamesischen Kirche und für unser ganzes Land: daran erinnert mich der bischöfliche Wahlspruch Chistus vivit und sagt es mir".
(PA-AD) (Fides 12/1/2023)


Teilen: