AMERIKA/KOLUMBIEN - Verhandlungen mit der ELN: Katholische Kirche nimmt als “Ständiger Begleiter” teil

Montag, 12 Dezember 2022 frieden   bewaffnete gruppen   soziale lage   ortskirchen  

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Bogota (Fides) - Die katholische Kirche wird, als "ständiger Begleiter" an den Friedensgesprächen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) teilnehmen, die in Caracas stattfinden (vgl. Fides 21/11/2022; 28/11/2022). Am gestrigen 11. Dezember wurde das vom Vorsitzenden der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Luis José Rueda von Bogota am 2. Dezember unterzeichnete Schreiben an die Vertreter der kolumbianischen Regierung und der ELN bei den Friedensgesprächen veröffentlicht, in dem er erklärt: "Die Bischofskonferenz nimmt dankbar und verantwortungsbewusst die Einladung an, als ständiger Begleiter am Tisch des Dialogs teilzunehmen und wird durch Prälat Héctor Fabio Henao vertreten sein, der mit seiner Erfahrung und Weisheit und begleitet von unseren Gebeten, an allem mitwirken wird, was erforderlich ist, um diesen zum Wohle unseres Landes so sehr gewünschten Prozess zu konsolidieren".
Die Bischofskonferenz hat außerdem zwei Erzbischöfe, Erzbischof Ómar Alberto Sánchez Cubillos von Popayán und den Erzbischof Darío de Jesús Monsalve Mejía von Cali, dazu bestimmt, "die Prozesse des Dialogtisches unmittelbar zu unterstützen". Das Schreiben des Vorsitzenden der Bischofskonferenz schließt mit dem Wunsch: "Die Kirche wünscht den beteiligten Parteien, dass sie auf der Suche nach dem Frieden die notwendigen Wege finden und sie engagiert beschreiten, um Vergebung und Versöhnung zu erlangen und Handwerker des Friedens zu sein".
Prälat Héctor Fabio Henao hat sich in seiner 25-jährigen Tätigkeit als Direktor des Nationalen Sekretariats für Sozialpastoral/Caritas Kolumbien vor allem mit Menschenrechten, Demokratie, Frieden, sozialer Gerechtigkeit und humanitären Krisen befasst. Er hat bereits an mehreren Friedensprozessen teilgenommen und sich für einen Verhandlungsfrieden und die Notwendigkeit der Wiedergutmachung für die Opfer von Konflikten eingesetzt. Derzeit ist er Delegierter der Kolumbianischen Bischofskonferenz für die Beziehungen zum Staat.
Vertreter der kolumbianischen Regierung und der ELN haben unterdessen eine erste Phase der Friedensgespräche abgeschlossen, die am 21. November in Caracas begonnen hatten. Die Verhandlungen waren 2018, als sie erstmals in Kuba stattfanden, auf Beschluss des damaligen kolumbianischen Präsidenten Ivan Duque abgebrochen worden. Venezuela ist neben Kuba und Norwegen eines der drei Länder, die für die Abkommen bürgen, und spielt aufgrund seiner Nähe zu Kolumbien und der starken Präsenz der ELN in den Grenzgebieten eine besonders wichtige Rolle. In dieser ersten Verhandlungsphase wurden drei weitere Länder (Chile, Brasilien und Mexiko) eingeladen, als "Garanten" an den Verhandlungen teilzunehmen, und die Vereinigten Staaten, Spanien, Deutschland, die Schweiz und Schweden wurden eingeladen, die Rolle der "Begleitländer" zu übernehmen, wobei die Vereinigten Staaten einen "Sondergesandten" zur Teilnahme an den Arbeiten entsandten.
(SL) (Fides 12/12/2022)


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