AMERIKA/VENEZUELA - Missionarische Gemeinden im Aufbruch: Beitrag der Katholiken zum öffentlichen Leben

Dienstag, 12 Juli 2022 synodalität   ortskirchen   evangelisierung   papst franziskus  

Celam

Caracas (Fides) - "Die Pfarrei, von der wir träumen, ist dazu berufen, zu evangelisieren und evangelisiert zu werden, eine Gemeinschaft von Gemeinschaften zu sein, die von der Spiritualität der Gemeinschaft getragen wird, die Geheimnisse des Glaubens als Quelle der Gemeinschaft und der Mission zu feiern, solidarisch und allen verpflichtet, vor allem den Bedürftigsten, Werke der Nächstenliebe zu verrichten, auf die kulturellen Veränderungen zu achten, die Förderung des Menschen und die ganzheitliche Entwicklung zu unterstützen, auf die Umwandlung der ausgrenzenden und abwertenden Strukturen des gemeinsamen Hauses einzuwirken", heißt es in der Schlussbotschaft der 2. Pastoralversammlung, die vom 8. bis 10. Juli zum Thema "Eine missionarische Gemeinde im Aufbruch in eine neue Zeit" stattfand.
Etwa 300 Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensleute und Laien versammelten sich zum Teil virtuell aber auch in Präsenz , "um auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören, um einander zuzuhören, um von der Pfarrei zu träumen, die wir uns wünschen, und um in Gemeinschaft mit Papst Franziskus den Willen Gottes zu erkennen".
In der Schlussbotschaft, die Fides vorliegt, wird hervorgehoben, dass "wir seit langem gemeinsam auf dem Weg der Synodalität unterwegs sind, der durch die Vollversammlung in Venezuela angestoßen wurde", und dass diese Vorbereitungszeit dazu geführt hat, "zuzuhören, zu diskutieren, zu unterscheiden und Frucht zu bringen", "jetzt gehen wir weiter mit der Verpflichtung, zu verwirklichen, wozu der Heilige Geist uns angeregt hat". In diesem Zusammenhang wird die Notwendigkeit einer "persönlichen, kirchlichen, pastoralen und sozialen" Umkehr betont, die den Evangelisierungsprozess ankurbeln und die Gemeinden "authentisch missionarisch und im Aufbruch in die neue Zeit" machen wird.
Die Teilnehmer der Versammlung sind überzeugt, dass "wir ein Venezuela haben können, das brüderlicher und menschlicher ist, in dem Gerechtigkeit und Frieden herrschen", weshalb "wir von jeder unserer Pfarreien aus ein Land mit einem gerechteren und brüderlicheren sozialen Gefüge aufbauen wollen, wir wollen uns den Ruf zu eigen machen, Zeugen der Liebe und Zärtlichkeit Gottes zu sein und die Hoffnung gemäß des missionarischen Auftrags zu beleben". Die Pfarrei ist "zur pastoralen Umkehr aufgerufen, um unter der Führung des Heiligen Geistes kreativ auf die Herausforderungen der heutigen Zeit zu reagieren, brüderliche Gemeinschaften zu sein, in denen sich alle geliebt und angenommen fühlen, und an die menschlichen und existentiellen Randgebiete zu gehen, um den auferstandenen Jesus Christus zu verkünden, den Glauben zu feiern und die Liebe zu leben".
Abschließend ruft die Botschaft zur Erneuerung der pastoralen Strukturen auf, insbesondere zur Einrichtung von Pastoral- und Wirtschaftsräten in allen Pfarreien, "als Gremien, die das evangelisierende Handeln dynamisieren, immer offen für den Heiligen Geist, der neue Strukturen inspirieren wird, die der Synodalität und der Mission Impulse geben, sowie neue Dienste, die auf die Evangelisierung ausgerichtet sind". Die Kirchengemeinden sollen auch "ein sicheres Umfeld sein, in dem gefährdete Menschen geschützt und behütet werden" und ein privilegierter Raum "für den Wiederaufbau des Globalen Bildungspakts".
Und schließlich lädt die Botschaft ein: "Lasst uns hinausgehen, um unseren Mitmenschen zu begegnen, lasst uns gemeinsam gehen im Zuhören, im Dialog, in der Unterscheidung, in der Mission, um eine neue Kultur des Konsenses zu schaffen, an der alle als Kirche, als Volk Gottes beteiligt sind... Wenn wir dies tun, können wir sagen, dass die praktische Ausübung der Synodalität ein großer Beitrag der katholischen Christen zum zivilen und öffentlichen Leben ist".
(SL) (Fides 12/07/2022)


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