ASIEN/LIBANON - Maronitische Kirche eröffnet Bischofssynode: Kardinal Raï erinnert an Krisen und Konflikte

Mittwoch, 8 Juni 2022 mittlerer osten   ostkirchen   synodalität   kriege   frieden   krisengebiete  

Bkerké (Fides) - Die jährliche Bischofssynode der maronitischen Kirche im Patriarchat von Bkerké, wurde heut mit dreitägigen geistlichen Exerzitien eröffnet. "Wir tragen in unseren Herzen", so Patriarch Béchara Boutros Raï, der den Tag mit einer kurzen Einführungsrede begann, "unser Volk und alle Völker, die unter Kriegen, Blockaden, Aggressionen, Vertreibung und Einwanderung" in der Ukraine und vielen anderen Ländern leiden. "Wir bitten Gott, den Gott des Friedens", fügte der Patriarch hinzu, "mit seiner unaussprechlichen Macht zu wirken, um den Frieden in diese Länder zu bringen und diejenigen zu trösten, die leiden."
In seinen einleitenden Worten erinnerte der libanesische Kardinal auch an die im vergangenen Jahr verstorbenen maronitischen Bischöfe und betete für Stabilität im Libanon, damit das Land die politische, wirtschaftliche, finanzielle und Nahrungsmittelkrise, in der es sich befindet, überwinden kann. „Wir beten", fügte der Patriarch hinzu, "dass so schnell wie möglich eine neue Regierung gebildet werden kann, damit diese bald ihre Aufgaben wahrnehmen kann“. Der Primas der maronitischen Kirche bat auch um die Fürsprache der Jungfrau Maria, "Unsere Liebe Frau vom Libanon", damit das Land "in seiner Pluralität als ein Land der Heiligkeit, der Liebe und der Brüderlichkeit vereint bleiben möge".
Die Exerzitien für die maronitischen Bischöfe werden von Pater Nadim El-Helou von der Kongregation der libanesischen Missionare, dem ehemaligen Rektor der Schule der Heiligen Apostel in Jounieh, gehalten. Nach den Exerzitien beginnt am Montag, den 13. Juni, die Arbeit der jährlichen Synodenversammlung der maronitischen Bischöfe, die die ganze Woche andauern wird.
Nach den libanesischen Parlamentswahlen vom Sonntag, 15. Mai, gab es bisher keine entscheidenden Schritte zur Bildung einer neuen Regierung. Der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke im Libanon, Pfarrer Rouphael Zgheib, hatte gegenüber Fides betont (vgl. Fides 18/5/2022): „Der Weg aus der Krise ist der eines politischen und auch geopolitischen Kompromisses, der den Ernst der Lage zur Kenntnis nimmt und die Interessen und Forderungen der einzelnen Kräfte zum Wohle des Gemeinwohls zusammenführt".
(GV) (Fides 8/6/2022)


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