Brasilia (Fides) - Das brasilianische Büro des panamazonischen Kirchennetzwerks (REPAM-Brasilien) hat die Kampagne #EuVotoPelaAmazonia ins Leben gerufen. Ziel der Initiative ist es, den Christen und der Gesellschaft im Hinblick auf die allgemeinen Wahlen am 2. Oktober vor Augen zu führen, dass Politiker und Regierungen in ihren Programmen auch integrale Ökologie, Agrarökologie, sozial-ökologische Gerechtigkeit, das Wohlergehen und die Rechte der Völker und ihrer Territorien berücksichtigen.
Einer der Höhepunkte der Kampagne, in deren Rahmen von Mai bis September zahlreiche Veranstaltungen auf dem Programm stehen gehört am „Amazonas-Tag“, dem 5. September, ein zentraler Gottesdienst.
Wie die Veranstalter betonen wurde dem Amazonasgebiet in den letzten Jahren durch Brände, Abholzung, die Invasion indigener Gebiete und das Vordringen der Agrarindustrie und des Bergbaus in geschützte Gebiete großer Schaden zugefügt. Zwar seien auch viele andere Biome bedroht, doch der Amazonas ist für sei für Bekämpfung des Klimawandels von entscheidender Bedeutung und stehe deshalb im Mittelpunkt der Kampagne.
Der Sekretär des REPAM, Erzbischof Roque Paloschi von Porto Velho , betonte, dass Wahlen ein grundlegender Raum für die Ausübung der Bürgerrechte seien und gleichsam der Moment, „in dem wir über die Richtung unserer Geschichte und die Sicherung der Demokratie entscheiden können“. "Hierfür ist eine ganzheitliche Bildung von uns allen, dem brasilianischen Volk, wichtig“, betonte er. „Eine Erziehung, die hilft, bewusste Entscheidungen zum Wohle der Gemeinschaft zu treffen. Wir alle wissen um die fundamentale Bedeutung des Amazonas-Bioms und seiner sozialen Vielfalt für das Klimagleichgewicht und für die Sicherung der Lebensmöglichkeiten künftiger Generationen".
"Amazonien wird durch wirtschaftliche Interessen zerstört und verwüstet, die zu einer maßlosen Ausbeutung der natürlichen Ressourcen führen und alle Möglichkeiten des Lebens ausschöpfen, alles im Namen einer technokratischen Entwicklung, die, wie es in der Enzyklika Laudato Si' heißt, die das Leben aller Wesen gefährdet", so der Bischof weiter.
Die Geschäftsführerin von Repam-Brasilien, Schwester Maria Irene Lopes, erklärte: "Die Idee ist, im Rahmen der Kampagne zum Nachdenkens und einer Debatte über die Auswirkungen anzuregen, die das Ergebnis der Wahlen - negativ oder positiv - für die Amazonasregion und für uns alle haben kann".
In der kürzlich veröffentlichten Botschaft zum Abschluss ihrer Generalversammlung (vgl. Fides vom 30.04.2022) bezeichneten die brasilianischen Bischöfe, dass die derzeitige Situation als „sehr ernst“ und betonten Brasilien geht es nicht gut!" Die Bischöfe forderten daher die gesamte brasilianische Gesellschaft auf, "an den Wahlen teilzunehmen und mit Gewissen und Verantwortung zu wählen", indem sie sich für die Projekte der Kandidaten entscheiden, die sich für den ganzheitlichen Schutz des Lebens in all seinen Phasen einsetzen, ohne dabei die menschlichen und sozialen Rechte und unser gemeinsames Haus zu vergessen.
(SL) (Fides 6/5/2022)
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