AMERIKA/KOLUMBIEN - Bischof von Buenaventura erhält Morddrohungen: “Heute ist er das Opfer”

Dienstag, 8 Februar 2022 drogenhandel   gewalt   menschenrechte   bewaffnete gruppen   bischöfe  

Buenaventura (Fides) - "Wir sind sehr besorgt um das Leben von Bischof Rubén Darío Jaramillo von Buenaventura, der als guter Seelsorger und mit dem Schmerz seines Volkes im Herzen die Geschehnisse in dieser Region angeprangert hat, wo die bewaffneten Gruppen gegen die Bevölkerung vorgegangen waren, und er den prophetischen Mut hatte, die Geschehnisse anzuprangern. Nun ist er das Opfer", so Pfarrer Darío Echeverri, Generalsekretär der Nationalen Schlichtungskommission (CCN), nachdem der Bischof von Buenaventura mehrere Morddrohungen erhalten hatte.
Der katholische Priester beklagt, dass einige Orte im Gebiet des Hafens von Buenaventura für den Bischof verboten sind, obwohl sie in seinen kirchlichen Zuständigkeitsbereich gehören, um dort seine Mission als Seelsorger auszuüben. Er appelliert daher dringend an die nationale Regierung, "diesem Hafen, dem wichtigsten in Kolumbien, besondere Aufmerksamkeit zu schenken", und fordert die bewaffneten Gruppen auf, die Angriffe auf die dort lebende afro- und indigene Bevölkerung sowie auf Einwanderer aus dem ganzen Land einzustellen.
Seit einiger Zeit forderte Erzbischof Rubén Darío Jaramillo ein entschlossenes Eingreifen der Behörden, denn, so der Bischof, „ es handelt sich nicht nur um Gewalt, sondern um einen echter Krieg". Das Gebiet des Hafens von Buenaventura ist Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen kriminellen Banden, die um die Kontrolle des Gebiets kämpfen, um es für den Drogenhandel zu nutzen und dort Schutzsteuern auf Waren zu erheben. Dabei kommen auch Maschinengewehre und Granaten zum Einsatz. Viele Familien suchten an anderen Orden Zuflucht, doch die Zurückgebliebenen sehen sich durch bewaffnete Auseinandersetzungen in die Enge getrieben. (vgl. Fides 19/01/2021; 26/01/2021).
(SL) (Fides 8/2/2022)


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