Havanna (Fides) – Angesichts der Zunahme von Spannung und hitzigen Konfrontationen in Kuba äußern sich die katholischen Bischöfe des Landes in ihre Eigenschaft „als Kubaner und als Hirten des Volkes Gottes“ im Rahmen von Überlegungen „die uns aus dem Herzen kommen". In ihrer Botschaft zum Abschluss der Vollversammlung der kubanischen Bischofskonferenz bekräftigen die Bischöfe zunächst: "Jeder Mensch verdient Wertschätzung und Anerkennung seiner Würde als Mensch und Kind Gottes, als freier Bürger, der Rechte und Pflichten hat. Folglich sollte jeder Kubaner in der Lage sein, seine persönlichen Meinungen, Gedanken oder Überzeugungen frei und respektvoll zu äußern und mitzuteilen, auch wenn er nicht mit der Mehrheit übereinstimmt".
Sie stellen daher fest, dass "jeder Akt der Gewalt, ob physisch, verbal oder psychologisch, die Seele der kubanischen Nation schwer verletzt und noch mehr zum Schmerz, zum Leid und zur Traurigkeit unserer Familien beiträgt“. Eine Zukunft der Hoffnung könne auf diese Weise nicht aufgebaut werden, und "Gewalt widerspricht dem Willen Gottes".
In ihrer Botschaft erklären die Bischöfe der Insel, dass sie es für "immer dringender halten, dass die Kubaner in ein nationales Projekt eingebunden werden, das alle einbezieht und motiviert, das die Unterschiede berücksichtigt, ohne auszugrenzen". Sie halten es auch für notwendig, "Mechanismen einzurichten, die es ermöglichen, ohne Angst vor Einschüchterung und Repressalien jedem Einzelnen Gehör zu verschaffen und seine Unzufriedenheit angesichts der harten täglichen Realität, die so viele, insbesondere die Ärmsten und Schwächsten, überfordert, zu kanalisieren". Sie bekräftigen daher: "Es ist von entscheidender Bedeutung, die notwendigen und lang ersehnten Veränderungen herbeizuführen, die ein würdiges und glückliches Leben für alle Kinder hier in unserem Land ermöglichen".
Schließlich bitten sie um Nachsicht für die seit letztem Sommer inhaftierten Personen zur Linderung der sozialen Spannungen (vgl. Fides 19/7/2021) und fordern alle auf, keine Mühe zu scheuen, "um den Weg für Verständnis, Versöhnung und Frieden zu ebnen", um die besten Lösungen für die Probleme zu finden, die uns beschäftigen.
Vom 8. bis 11. November waren die katholischen Bischöfe Kubas zu ihrer 158. Vollversammlung zusammengekommen, bei der auch der Vorstand und des Ständigen Ausschusses der Bischofskonferenz sowie die Leiter einiger Kommissionen gewählt wurden. Zum Vorsitzenden wurde Bischof Emilio Aranguren Echeverría von Holguín gewählt; zum stellvertretenden Vorsitzenden Bischof Arturo González Amador von Santa Clara und zum Generalsekretär Bischof Juan de Dios Hernández Ruiz von Pinar del Río.
(SL) (Fides 12/11/2021)